Quellen drohen zu versiegen
Wegen wiederkehrenden Wassermangels will sich die Gemeinde mit Riggisberg und Rümligen zu einem Verbund zusammenschliessen.

Zuerst die gute Nachricht: Anders als 2003 und 2015 musste in diesem trockenen Sommer kein Wasser nach Rüeggisberg gekarrt werden. «Wir haben vor zwei Jahren das undichte Hydrantennetz saniert, das ziemlich viel Wasser verloren hat. Nach dieser Sanierung war der Wassermangel nicht so schlimm wie in anderen Jahren. Wohl auch, weil die Bevölkerung dem Aufruf, Wasser zu sparen, gefolgt ist», sagt Roger Stirnemann, Präsident der Arbeitsgruppe Wasserversorgung Längenberg-Süd.
Die schlechte Nachricht folgt jedoch sogleich: Die Quellen in der Gemeinde liefern derzeit nur noch rund 40 Prozent der üblichen Wassermenge und befinden sich auf einem historischen Tiefstand. Und weil das Trinkwassernetz ausschliesslich aus diesen Quellen gespeist wird, hat Rüeggisberg ein grosses Problem. Weil dieses auch nach tagelangem Regen besteht, soll der Wassermangel nun in absehbarer Zeit definitiv behoben werden: Rüeggisberg will mit den Gemeinden Riggisberg, Rümligen und längerfristig eventuell mit Burgistein bei der Wasserversorgung zusammenarbeiten. Dafür wollen sich die drei Gemeinden zu einem Verbund zusammenschliessen, um die Wasserversorgung gemeinsam zu optimieren.
Neues Reservoir
Riggisberg verfügt über genug Wasser, um einen Verbund zu versorgen. Deshalb kann in Rüeggisberg das Reservoir Egg mit einem viel grösseren Fassungsvermögen gebaut werden, als Ersatz für das alte Reservoir von 1900. Dazu werden eine neue Leitung und ein Pumpwerk zwischen den beiden Gemeinden gebaut, um Wasser hinauf nach Rüeggisberg zu fördern. Der Gemeinderat hat bereits über 30000 Franken für die Planung dieser Leitung gesprochen. Zusätzliche Kosten entstehen keine, da die Wassergebühren in eine Spezialfinanzierung fliessen, deren Topf gut gefüllt ist, und das Geld nur dieser Infrastruktur zugutekommt. Die Investitionen, die Organisation und die Gebühren werden von einer Arbeitsgruppe mit Unterstützung des kantonalen Amtes für Wasser und Abfall und Fachleuten zusammengestellt.
Keine Druckprobleme
In Riggisberg können so die Druckprobleme im Gebiet des Spitals gelöst werden. Zudem muss das Reservoir Hirzboden nicht saniert werden. Rümligen wird Wasser aus Rüeggisberg brauchen, um die Weiler Hasli und Hermiswil zu versorgen. Burgistein betreibt weiterhin eine eigene Wasserversorgung, schliesst aber einen späteren Beitritt zum Verbund nicht aus. Jede Gemeinde wird einzeln über den Beitritt zum geplanten Wasserverbund entscheiden.
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