Provokateur statt Praktiker
Im kommenden Jahr wird auch der BMW X3 zum schrägen Typen – das zeigt der BMW Concept X4.
Dynamisch und effizient, praktisch, familienfreundlich und in den meisten Motorisierungen sogar ziemlich vernünftig. So hat es der BMW X3 zum Bestseller in seinem Segment geschafft. Doch schon bald wird der Praktiker zum Provokateur: Denn nach dem Vorbild des X6 planen die Bayern auch für diese Klasse ein Modell mit schrägem Abschluss, für das ihr Marketing das Kürzel SAC wie Sports Activity Coupé erfunden hat. «Wo der X3 vor allem rationale Kunden anspricht, wollen wir mit diesem Fahrzeug all jene Käuferinnen und Käufer ansprechen, die sich für das Design begeistern», sagt Produktmanager Richard Jacobi und lenkt den Blick auf jene leuchtend blaue Studie, die Mitte des Monats auf der Motorshow in Shanghai enthüllt wird und im nächsten Jahr als X4 in Serie geht.
Auf Basis des BMW X3
Die blaue Studie ist zwar mit 4,65 Metern exakt gleich lang wie der aktuelle X3 und hat natürlich auch wie dieser vier Türen. Doch die Dachlinie duckt sich vier Zentimeter tiefer auf die Strasse und wo der X3 mit Rücksicht auf Kind und Kegel einen geräumigen Kasten als Heck hat, leistet sich der X4 eine – mehr oder weniger – elegante Kuppel, die in einem kessen Bürzel ausläuft. Wie beim polarisierenden X6 eine Klasse darüber gibt hier die Form und nicht die Funktion den Ton an.
Zu der sportlichen Silhouette gibt es eine Frontpartie, die mit Scheinwerfern bis direkt an die Niere und riesigen Lüftern die Breite betont, während die muskulöse Flanke mit der neuen Sickengrafik und dem markanten Schwung über der Hüfte den Wagen gleichermassen streckt und erdet. «Mit diesem Kunstgriff lassen wir den Wagen satt und breit auf der Strasse stehen», sagt Designer Domagoj Dukec über die neue Linie, die er sich bei «echten» Coupés wie dem Sechser abgeschaut hat. Tatsächlich wirkt der Concept X4 vor allem von hinten extrem bullig.
Trendsetter auf Erfolgsspur
Mit dem Concept X4 folgen die Bayern einem Trend, den sie selbst losgetreten haben. Denn vor dem X6 von 2008 schien die Kreuzung aus Coupé und Geländewagen viel zu gewagt, als dass es jemand versucht hätte. Und auch in München gab es genügend Skeptiker. Doch die sind mittlerweile verstummt. Schliesslich ist der X6 ein Erfolgsmodell, das alle Erwartungen übertrifft. Selbst jetzt, wo sich die Karriere der ersten Generation nach über 200 000 Exemplaren so langsam dem Ende zuneigt, hat er längere Lieferzeiten als die meisten anderen BMW-Modelle.
Zwar verwehrt einem Produktmanager Jacobi noch den Blick in den Innenraum, weil er damit offenbar die bevorstehende Modellpflege für den X3 vorwegnehmen würde. Und aus dem gleichen Grund verrät er noch nichts zur geplanten Motorenpalette. Doch lässt er keinen Zweifel an den ernsthaften Absichten für die Studie: «Im nächsten Jahr steht das Auto bei den Händlern.» Und zwar genau so, wie es bald auch in Shanghai zu sehen ist. Na ja, beinahe zumindest. «Ein paar Anpassungen werden wir schon noch machen müssen», räumt Jacobi ein. Doch viel mehr als die 21-Zoll-Felgen, die LED-Scheinwerfer, die Spiegel und die Türgriffe sind es nicht mehr, was die Studie von der Serie trennt.
Dieser Artikel wurde automatisch aus unserem alten Redaktionssystem auf unsere neue Website importiert. Falls Sie auf Darstellungsfehler stossen, bitten wir um Verständnis und einen Hinweis: community-feedback@tamedia.ch