Eishalle Grabengut ThunDie teuren Offerten werden extern überprüft
Jetzt verordnet der Gemeinderat offiziell einen Marschhalt bei der Sanierung der Eishalle Grabengut. Eine externe Firma untersucht das laufende Verfahren.

Während der EHC Thun auf dem Eis in den letzten Wochen von Erfolg zu Erfolg geeilt ist und derzeit im Rennen um den Amateur-Schweizer-Meistertitel gegen Martigny sogar in Front liegt, läuft es neben dem Spielfeld weniger rund. Nicht im Verein selber, aber mit Blick auf die dringend nötige Sanierung beziehungsweise den Neubau der Eishalle Grabengut. Im Februar hatte die Projektdelegation, welche die Sanierung leitet, bekannt gegeben, dass heuer keine Baumaschinen auffahren werden. Grund: Die eingegangenen Offerten für die Bauarbeiten waren fast ein Drittel höher als budgetiert. Bei Gesamtkosten von 20 Millionen Franken ein horrender Betrag.
Externe Firma prüft
Am Mittwochmorgen folgte die nächste Meldung in der Sache aus dem Rathaus: Der Gemeinderat bestätigt die Haltung der Projektdelegation und stoppt auch das Ausschreibungsverfahren – «aus wirtschaftlichen Gründen», eben mit Blick auf die drohende massive Kostenüberschreitung. Gleichzeitig kündigt der Gemeinderat an, dass ein externes Unternehmen den Kostenvoranschlag und die Ausschreibung unter die Lupe nimmt. Nach Abschluss dieser Untersuchung will der Gemeinderat voraussichtlich im Juni über das weitere Vorgehen entscheiden und informieren.
«2024 ist noch nicht vom Tisch.»
Frage an Reto Schertenleib (SVP), Bauvorsteher und zuständiger Gemeinderat: Ist es überhaupt realistisch, an einen Baustart 2024 zu denken, wenn erst im Juni über das weitere Vorgehen entschieden wird? «Wir legen uns nicht auf einen Termin für den Baustart fest», sagt Schertenleib. «Aber 2024 ist noch nicht vom Tisch.» Je nachdem, wie die Untersuchung laufe, könne es «plötzlich sehr schnell gehen», sagt er. Und die Kosten für diese Untersuchung? «Mit einem vierstelligen oder vielleicht tiefen fünfstelligen Betrag sind sie gemessen an der drohenden Kostenüberschreitung nicht matchentscheidend.»
«Dieser Termin ist von vitalem Interesse – für den ganzen Verein mit seiner grossen Nachwuchsarbeit.»
Alex Reymondin, Sportchef und Vizepräsident des EHC Thun sowie SVP-Stadtrat, begrüsst als Hauptnutzer der Anlage das Vorgehen der Stadt. «Es ist wichtig, dass wir jetzt rasch zu brauchbaren Fakten kommen», sagt er. Wenn die Situation jetzt «sauber analysiert» wird «und wir die richtigen Schlüsse ziehen», kann in seinen Augen ein Baustart im Frühling 2024 «absolut realistisch» sein. Reymondin betont: «Nicht nur für die derzeit so erfolgreiche erste Mannschaft ist dieser Termin von vitalem Interesse, sondern für den ganzen Verein mit seiner grossen Nachwuchsarbeit.»
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