Plötzlich weltbekannt
Die britische Zeitung «Guardian» sieht Greenpeace-Aktivist Marco Weber als potenzielle «Person des Jahres». Der Schweizer befindet sich dabei in illustrer Gesellschaft.

Während der Schweizer Greenpeace-Aktivist Marco Weber in Russland einer möglichen Gefängnisstrafe entgegenblickt, feiert ihn der «Guardian» als potenzielle Person des Jahres. Die britische Zeitung stellte ihren Lesern neun Personen zur Auswahl, welche dieses Jahr in der Öffentlichkeit besonders viel Aufmerksamkeit erhielten.
Der 28-Jährige befindet sich in illustrer Gesellschaft: Papst Franziskus, der so oft wie niemand anders zitiert worden sei, Edward Snowden, der gemäss «Guardian» hinter «dem grössten Informationsleck in der westlichen Geschichte» steht oder der amerikanische Geschäftsmann und Erfinder Elon Musk, der sein Elektroauto Tesla unerwartet in die Profitablität geführt habe. Dies nur drei der Nominierten.
Welle der Solidarität ausgelöst
Weber wird indes zugeschrieben, dass er durch seine Kletteraktion in der Arktis und die anschliessende Festnahme des russischen Sicherheitsdienstes eine beispiellose Welle der Solidarität losgetreten habe. Innerhalb nur eines Tages seien mehr als eine Million Tweets abgesendet, mehrere Petitionen unterschrieben und das Engagement zahlreicher Promis geweckt worden, schreibt der «Guardian».
Nebst Weber ist auch seine Greenpeace-Gefährtin Sini Saarela gelistet. Die Finnin versuchte gemeinsam mit dem Schweizer die russische Ölplattform in der Petschorasee zu entern. Als die Sicherheitskräfte einschritten, hingen die beiden immer noch im Seil – dank der Bilddokumente für die ganze Welt sichtbar. Dies erklärt wohl, weshalb gerade diese zwei Aktivisten nominiert wurden.
28 Aktivisten aus 18 Ländern
Mit ihrer Aktion am 18. September wollte Greenpeace auf Umweltschäden in der Arktis durch Ölförderung aufmerksam machen. Die Küstenwache brachte am nächsten Tag den Greenpeace-Eisbrecher Arctic Sunrise auf. Die 28 Aktivisten und zwei Journalisten aus 18 Ländern waren zunächst in der nördlichen Hafenstadt Murmansk inhaftiert und wurden später nach St. Petersburg verlegt.
Nach der Freilassung auf Kaution droht Weber und seinen Kollegen immer noch eine Haftstrafe von sieben Jahren.
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