Wieder stürzt eine Fabrik ein – zwei Tote
In Phnom Penh ist eine Schuhfabrik eingestürzt. Darin wurden Produkte für die japanische Firma Asics hergestellt. Zwei Menschen kamen ums Leben, sieben weitere wurden verletzt.
Drei Wochen nach dem verheerenden Einsturz eines Gebäudes mit mehreren Textilfabriken in Bangladesh ist in Kambodscha die Decke einer Schuhfabrik unter der Last der gelagerten Ware zusammengebrochen.
Zwei Arbeiter wurden nach Angaben der Polizei getötet, elf weitere wurden verletzt, einige von ihnen schwer. Die Regierung will nun alle Textilfabriken im Land überprüfen lassen. Nach ersten Erkenntnissen brach die dünne Betondecke zwischen dem Erdgeschoss und dem Obergeschoss unter der Last der dort gelagerten Ware ein. Der örtliche Polizeichef machte die Billigbauweise des Gebädues für das Unglück verantwortlich. Der Besitzer wurde von den Ermittlern vernommen, unter anderem wollten sie wissen, ob es für das Gebäude überhaupt eine Baugenehmigung gab. Die Regierung erklärte, sie werde ihn für das Unglück zur Rechenschaft ziehen.
Hundert Menschen arbeiten im zerstörten Teil
Die Fabrik «Wing Star Shoes» in dem Dorf Angsokun rund 50 Kilometer südlich von Phnom Penh ist nach Angaben der Gewerkschaft Free Trade Union in taiwanischem Besitz. Sie stellt demnach Schuhe für den japanischen Sportartikelkonzern Asics her. Insgesamt 7000 Menschen sind bei «Wing Star Shoes» beschäftigt; in dem zerstörten Bereich arbeiteten nach Angaben einer Betroffenen in der Regel rund hundert Menschen.
Der Vorsitzende des kambodschanischen Gewerkschafts-Dachverbands, Rong Chhun, begrüsste die Pläne der Regierung, Textilfabriken landesweit Sicherheitskontrollen zu unterwerfen. Nach seinen Worten werden ähnlich wie in Bangladesh auch in Kambodscha die Sicherheitsregeln häufig missachtet. Allerdings warnte er, die Kontrolleure könnten sich bestechen lassen.
Abkommen unterzeichnet
Bei dem Einsturz des «Rana Plaza» in der Nähe von Dhaka waren im April mehr als 1100 Menschen getötet worden. Das Unglück hatte zu Arbeiterprotesten und zur vorübergehenden Schliessung hunderter Fabriken in dem südasiatischen Land geführt.
Wie in Kambodscha arbeitet ein Grossteil der Fabriken in Bangladesh für ausländische Konzerne. Als Konsequenz aus der Katastrophe schlossen sich nun 31 westliche Bekleidungsunternehmen einem Abkommen für mehr Gebäudesicherheit an Bangladeschs Produktionsstätten an. Nach Angaben des Bündnisses verpflichten sich die Konzerne unter anderem, für Instandhaltungskosten in den Zulieferbetrieben aufzukommen.
Zu den Unterzeichnern des Abkommens zählen dem Bündnis zufolge namhafte internationale Unternehmen wie H&M, PVH, zu dem die Marken Calvin Klein und Tommy Hilfiger gehören, Primark, Mango, Carrefour, Helly Hansen, G-Star, Benetton, Esprit, Abercrombie&Fitch oder Inditex, der Mutterkonzern der Bekleidungsketten Zara und Bershka. Aus Deutschland unterschrieben demnach die Konzerne C&A, Tchibo, Hess Natur, Kik, Aldi, Rewe und Lidl.
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