Nordkorea meldet Start von U-Boot-Rakete
Pyongyang hat nach eigenen Angaben erfolgreich eine Rakete getestet, die von einem U-Boot aus gestartet wurde. Südkorea relativiert.

Nordkorea hat offiziell bestätigt, am Samstag von einem U-Boot aus eine ballistische Rakete abgefeuert zu haben. Der Test sei erfolgreich gewesen und demonstriere seine zunehmenden Fähigkeiten, seine Gegner mit einem «Dolch der Zerstörung» treffen zu können, meldete die amtliche Nachrichtenagentur KCNA. Staatschef Kim Yong UN habe den Test beobachtet, bei dem die Rakete alle technischen Anforderungen erfüllt habe.
Südkorea hatte am Samstag von einem mutmasslichen ballistischen Raketentest von einem U-Boot aus gesprochen, bestätigte aber am Sonntag zunächst nicht die Darstellung Pyongyangs, der Test sei ein Erfolg gewesen. Der südkoreanische Generalstab teilte mit, die Rakete sei nur 30 Kilometer geflogen. Normalerweise haben auf U-Booten stationierte ballistische Raketen eine Reichweite von mindestens 300 Kilometern. Der Test habe nahe der nordkoreanischen Küstenstadt Sinpo stattgefunden, wo Analysten zuvor bereits Versuche Pyongyangs beobachtet hatten, Raketen von U-Booten aus zu starten.
Ein solcher Test am 25. Dezember wurde als gescheitert gewertet. Eine Fähigkeit Nordkoreas, Raketen von U-Booten abfeuern zu können, würde eine erhebliche Steigerung des militärischen Drohpotenzials Pyongyangs darstellen. U-Boote sind schwerer zu orten als mobile Raketenbasen an Land.
Diplomatische Sanktion der USA
Der nordkoreanische Auenminister Ri Su Yong legte Pyongyangs Forderungen für eine Einstellung seiner international geächteten Atom- und Raketentests auf den Tisch:«Stoppt die nuklearen Kriegsübungen auf der Koreanischen Halbinsel, dann sollten wir unsere Atomtests beenden», sagte Ri am Samstag in einem Interview der Nachrichtenagentur AP in New Yorker UN-Hauptsitz. Von internationalen Sanktionen werde sich Nordkorea nicht einschüchtern lassen.
«Wenn wir auf diesem Weg der Konfrontation weitergehen, wird das zu katastrophalen Ergebnissen führen - nicht nur für die beiden Länder, sondern für die ganze Welt», sagte Ri. Es sei von entscheidender Bedeutung, dass die USA ihre «feindselige Politik gegen die DPRK (Nordkorea) beendeten und als Ausdruck dessen die Militärübungen, Kriegsübungen, auf der Koreanischen Halbinsel beendeten. Dann werden wir entsprechend antworten». Dieser Vorschlag sei «sehr logisch», fügte Ri hinzu.
Die USA reagierten auf den neuerlichen nordkoreanischen Raketentest mit einer direkten diplomatischen Sanktion gegen den Aussenminister. Sie untersagten dem im New Yorker UN-Hauptsitz weilenden Ri, über das Gelände der Weltorganisation hinaus ihr Territorium zu betreten. Aussenamtssprecher John Kirby sagte am Samstag in Washington, die Massnahme sei wegen des jüngsten Raketentests Pyongyangs verhängt worden. Ri und seine Delegation nehmen am UN-Hauptsitz an einer Konferenz über nachhaltige Entwicklung teil.
SDA/nag
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