Noemi Zbären will geduldig bleiben
Die Hürdensprinterin besteht in Luzern den Belastungstest nach erlittener Wadenprellung. Die WM-Limite verpasst die Langnauerin aber deutlich.

13,44 Sekunden werden für Noemi Zbären gemessen. Betrachtet man lediglich die Zeit, müsste von einer Enttäuschung geschrieben werden. Schliesslich steht der Saisonbestwert der Hürdensprinterin bei 13,09. Doch erstens herrscht in Luzern garstiges Wetter. Es regnet, der Wind kommt von vorne, so können kaum Topzeiten realisiert werden. Und zweitens blickt Zbären auf turbulente Tage zurück.
Vor einer Woche trat Zbären an der Athletissima an, stürzte bei Hürde Nummer acht, zog sich dabei eine Prellung der linken Wade zu. Bis Montag war deshalb unklar, ob die Langnauerin in Luzern würde starten können. «Es geht mir besser, aber das Bein fühlt sich natürlich noch nicht so an, wie es sein sollte», hält sie nach dem Rennen fest. Und genau deshalb sei sie zufrieden mit der Leistung. Sie habe sich keine bestimmte Zeit vorgenommen, hält Zbären fest. «Der Start ist mir nicht ganz geglückt, dafür ging es hintenraus besser.»
«Nicht zu fest versteifen»
Nun ist es so eine Sache bei Noemi Zbären. Im Prinzip könnte 2017 für die Emmentalerin als Übergangsjahr gelten. Schliesslich hatte sich die 23-Jährige im letzten Jahr das Kreuzband gerissen. In diesem Frühling hielt sie deshalb fest, sie habe in dieser Zeit gelernt, geduldiger zu werden. Doch dann startete Zbären stark in die Saison, wurde am Auffahrtsmeeting in Langenthal in 13,09 gestoppt – lediglich 11 Hundertstel über der WM-Limite.
«Also wurden Druck und Erwartungen auch grösser», sagt sie. Und selbstredend ist seither auch die Qualifikation für die Titelkämpfe in London ein Dauerthema. Zbären macht keinen Hehl daraus, dass es ihr missfällt, ständig darauf angesprochen zu werden. «Die WM-Limite ist ein hohes Ziel. Ich will mich nicht zu fest darauf versteifen.»
Direkt nach dem Meeting in Luzern packt Zbären ihre Sachen und fährt nach St. Moritz. Dort findet das Trainingslager des SK Langnau statt. Es wird gewiss viel Sport getrieben, gleichwohl ist der Aufenthalt im Engadin für die 23-Jährige auch eine willkommene Gelegenheit, den Kopf zu lüften. «Denn es ist schwierig, geduldig zu bleiben, wenn um dich herum alle ungeduldig sind.»
Nächsten Dienstag wird Zbären direkt von St. Moritz nach Bellinzona fahren, am Meeting Galà dei Castelli antreten. Es handelt sich um ihre zweitletzte Chance, sich das Ticket für London doch noch zu sichern. Die äusseren Bedingungen – und das ist die gute Nachricht – dürften im Tessin weitaus besser sein.
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