Flugtaxi Archer MakerNoch ein Senkrechtstarter
Die Zahl der Flugtaxi-Start-ups wächst. Das kalifornische Unternehmen Archer will bereits 2024 den Flugtaxibetrieb aufnehmen.

Die urbane Mobilität von morgen soll nicht nur elektrischer werden, sondern ausserdem verstärkt auch in die Luft gehen. Mittlerweile bemühen sich mehrere Start-ups wie etwa Lilium oder Volocopter darum, emissionsfreie Flugtaxis zu entwickeln, die bereits in wenigen Jahren über Megacitys verkehren sollen. Ein neuer Mitstreiter in diesem Zukunftsmarkt ist das kalifornische Start-up Archer, das soeben den ersten Prototyp des Elektrofliegers Maker vorgestellt hat. Bereits 2024 soll der Senkrechtstarter in den Flugdienst gestellt werden.
Optisch und technisch handelt es sich beim Maker um eine Mischung aus Flugzeug und Helikopter. Der Senkrechtstarter mit 2-Personen-Kabine verfügt über eine recht grosse Tragfläche mit sechs Rotoren pro Flügel. Wie bei einem solchen Flieger üblich, sind die Antriebe zum Abheben und Landen vertikal ausgerichtet, was den Verzicht auf eine Landebahn erlaubt. Will man Strecke machen, werden die vorderen sechs Rotoren in der Luft horizontal ausgerichtet. Bis 240 km/h schnell und bis 100 Kilometer weit soll der rund 1,5 Tonnen schwere Maker anschliessend fliegen können. Ein Aufladen der Batterie ist laut Archer innerhalb von 30 Minuten möglich. Der 75 kWh grosse Akku ist in sechs Pakete gestückelt, sodass der Flug auch beim Ausfall einer Batterie und zweier Rotoren möglich ist.
Archer macht ein Beispiel, um den Sinn seines Flugtaxis zu veranschaulichen. Wer von Downtown Los Angeles zum Badeort Santa Monica reisen will, muss bei hohem Verkehrsaufkommen mit dem Auto bis zu eine Stunde einplanen. Mit dem Maker verkürzt sich die Reisezeit für die rund 25 Kilometer lange Strecke auf 8 Minuten. Auch die Kosten wären akzeptabel: Laut Archer würde dieser Flugtrip rund 40 Dollar kosten, also etwa 36 Franken.
Noch muss das Unternehmen allerdings Geld sammeln, um seine Pläne Wirklichkeit werden zu lassen. Neben weiteren Finanzierungsrunden ist auch ein Börsengang geplant. Fliesst das Geld, will Archer zunächst in den Grossräumen Los Angeles und Miami jeweils Netzwerke aus Landeplätzen für Pendler aufbauen. Ausserdem muss der Maker noch fertig entwickelt werden, doch bereits 2024 will Archer einen Taxiservice mit einer viersitzigen Version in Betrieb nehmen. Ein Platz ist für den Piloten reserviert, denn obwohl der Maker grundsätzlich als autonomes Fluggerät angedacht ist, sollen die ersten Flugtaxis noch von echten Piloten gesteuert werden.

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