Behinderungen im ÖV«No Fides»-Demo zog durch Bern
Etwa 130 Personen demonstrierten am Sonntagnachmittag gegen eine geplante Übung der Schweizer Armee und der Kantonspolizei Bern. Es kam zu Verkehrsbehinderungen.
Rund 130 Personen haben am Sonntag in der Berner Innenstadt an einer Kundgebung «gegen Polizeigewalt, Militarisierung und Überwachung» teilgenommen. Anlass für die Demo war die «Fides»-Übung, mit der die Kantonspolizei Bern und die Armee ab Montag im Grossraum Bern den Umgang mit einer ausserordentlichen Lage nach einem Terrorakt trainieren wollen.
Die Demonstrierenden finden laut dem Kundgebungsaufruf, mit dem Begriff «Terrorismus» schaffe der Staats schon lange «ein Feindbild, unter welchem auch vermehrt widerständigen und linken Bewegungen die Legitimation (. . .) abgesprochen wird». Wie den Transparenten und den Rufen an der Kundgebung zu entnehmen war, richtete sich die Demo ganz allgemein gegen staatliche Strukturen, Sicherheitskräfte und «Patriarchat».
Unbewilligte Demo
Sie führte gegen 15 Uhr vom alternativen Berner Kulturzentrum Reitschule via Berner Altstadt zum Berner Kasernenareal an der Papiermühlestrasse und zurück zur Schützenmatte. Dort war die
Demo gegen 17.30 Uhr beendet. Die Kundgebung war nach Angaben der Organisatoren unbewilligt.
Es kam zu zahlreichen Sprayereien entlang der Demoroute. Vermummte Teilnehmerinnen oder Teilnehmer warfen Abfalllcontainer um, so dass Müll auf der Strasse landete. Angestellte von Berns städtischen Verkehrsbetrieben Bernmobil, die den Marsch begleiteten, stellten wieder Ordnung her.
Mit dem Umwerfen eines Abfallcontainers und mehrerer mobiler Verkehrsschilder ernteten die Kundgebungsteilnehmer an der Viktoriastrasse lautstarken Protest eines Anwohners, der vom Balkon rief, auf diese Weise verscherze sich die links-alternative Szene doch nur Sympathien. Der Mann rannte dem Kundgebungszug auch hinterher und stellte ein paar Leute zur Rede, worauf sich eine kurze Diskussion entspann.
Die Polizei begleitete den Kundgebungszug aus der Distanz. Auch ein Wasserwerfer fuhr in gebührendem Abstand hinter den Demonstrierenden her. Es kam zu Behinderungen des öffentlichen und Individualverkehrs.
Zu «Fides» wird noch informiert
Die Sicherheitsdirektion des Kantons Bern hatte schon im Februar dieses Jahres bekanntgegeben, die Corona-Pandemie habe gezeigt, dass es gelte, sich für unvorhergesehene Ereignisse zu wappnen. Angenommen werde bei der «Fides»-Übung eine ausserordentliche Lage in einer «Terrorlage».
Wie die bernische Sicherheitsdirektion diese Woche auf Anfrage bekanntgab, will sie «zu gegebener Zeit» die Öffentlichkeit über die Fides-Übung informieren.
sda, tag, jsp
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