Nach Entgleisung: Einschränkungen zwischen Zürich und Wetzikon
Eine aufwendige Bergungsaktion, Behinderungen für die Reisenden, Reparaturarbeiten, hoher Sachschaden: Dies sind die Folgen der S-Bahn-Entgleisung zwischen Schwerzenbach und Uster.

Pünktlich um 01.02 Uhr am Samstag war der Nachtzug der S5 in Zürich HB in Richtung Pfäffikon SZ abgefahren. Eine Viertelstunde später sprang die vierteilige Komposition auf offener Strecke zwischen Schwerzenbach und Uster aus den Schienen.
Die rund 125 Fahrgäste kamen mit dem Schrecken davon, verletzt wurde niemand. Wie SBB-Sprecher Christian Ginsig zur Nachrichtenagentur sda sagte, verliessen die Passagiere den Zug und marschierten begleitet zur nächsten Station.
Ursache unklar
Weshalb es zur Entgleisung kam, ist noch unklar. Die Kantonspolizei Zürich und die Schweizerische Unfalluntersuchungsstelle (Sust) haben die Abklärungen an die Hand genommen. Bei der Unfallstelle waren die Schienen auf einer Länge von mehreren hundert Metern stark beschädigt. Woher diese Defekte kommen, ob sie Ursache oder Folge der Entgleisung waren, ist noch offen.
Den Sachschaden bezifferte die SBB nach ersten Erkenntnissen auf mehrere hunderttausend Franken. Vor allem «an der Infrastruktur» seien Schäden entstanden, sagte Ginsig. Wie stark das Fahrzeug beschädigt sei, müssten Sust und Unterhaltsdienste noch genau abklären.
Verkehrsbehinderungen
Die von vier S-Bahn-Linien (5, 9, 14, 15) intensiv befahrene Strecke Schwerzenbach–Uster war den ganzen Samstag gesperrt. Es wurden Ersatzbusse eingesetzt. Die Reisenden mussten Umleitungen, Teilausfälle und teils grosse Verspätungen in Kauf nehmen.
Um 21 Uhr konnte der Bahnverkehr wieder eingleisig aufgenommen werden. Auch dann blieb der Verkehr eingeschränkt. Ziel der SBB ist es laut Ginsig, ab Betriebsbeginn am Montagmorgen wieder zweigleisig fahren zu können.
Von zwei Kränen auf Schienen gehievt
Aufwendig gestalteten sich die Bergungsarbeiten: Mit Hilfe von Hydraulikpumpen und zwei Kränen wurden die Lok und die drei Wagen auf die Schienen zurück gehievt. Dies dauerte mehrere Stunden. Dann mussten Fachleute jedes einzelne Rad auf seine Fahrtüchtigkeit prüfen. Wo sie nicht gegeben war, wurden Hilfsräder angebracht.
Am späten Samstagnachmittag war es soweit, dass der Zug in einer so genannten «Notfahrt» im Schritttempo die Unfallstelle verlassen konnte. Er wurde vorerst auf einem Abstellgleis in der Region deponiert. Später werde er in eine der beiden Unterhaltsanlagen gefahren, welche die SBB in Zürich und in Oberwinterthur betreibt, so Ginsig.
SDA/ses/mw
Dieser Artikel wurde automatisch aus unserem alten Redaktionssystem auf unsere neue Website importiert. Falls Sie auf Darstellungsfehler stossen, bitten wir um Verständnis und einen Hinweis: community-feedback@tamedia.ch