Museum will mehr Unterstützung
Fast 1000 Personen haben die Verdingkinder-Ausstellung im Regionalmuseum Schwarzwasser besucht. Damit die Regionalausstellung 2019 vorbereitet werden kann, wird sie weitergeführt.

Die Ausstellung über Verdingkinder im Regionalmuseum Schwarzwasser läuft demnächst ab. Die nächste Ausstellung ist in Planung. Damit genügend Vorbereitungszeit bleibt, wird «Verdingt» ab 6. Mai bis Mitte November 2018 weiterhin gezeigt, auf weniger Raum und überarbeitet.
«Wir haben von Besuchern und Gemeinden sehr viele Hinweise erhalten, die wir in die Ausstellung einbringen möchten. Zum Thema haben wir auch selber recherchiert», sagt Simon Schweizer, Projektleiter Ausstellungen im Regionalmuseum in Schwarzenburg.
Interessiertes Publikum
Rund 1000 Personen haben die Verdingkinder-Ausstellung gesehen. Von den Besucherzahlen her ist dies das drittbeste Ergebnis. Obenaus mit 1500 Besuchern schwingt die Zimmerwald-Konferenz von 1915. «Das ist wohl unschlagbar», sagt Schweizer und erzählt, was die Verdingkinder-Ausstellung bei vielen Besuchern ausgelöst habe. «Wir können zahlreiche, gute Rückmeldungen verbuchen.»
Aber einigen Menschen seien die Bilder und Erzählungen ehemaliger Verdingkinder nahegegangen. Zu nahe. «Es gab Leute, die waren nicht fähig, die ganze Ausstellung aufs Mal zu besichtigen. Sie kamen mehrmals und führten sich das Ganze in Häppchen zu Gemüte.» Schweizer sagt, ihm sei bewusst gewesen, dass «Verdingt im Schwarzenburgerland» für solche, die selber direkt oder indirekt betroffen gewesen seien, keine leichte Kost darstelle.
Objekte aus der Region
Die neue Ausstellung, welche im Mai 2019 startet, braucht eine lange Vorlaufzeit, weil das ganze Gantrischgebiet einbezogen werden soll. Das Ziel ist es, die Top 100 von Objekten aus der Region zu zeigen, in greifbarer Form oder auch mittels Texten und Bildern. «Dieser Blick in die Schatzkammer ist eine Art von Belohnung für unser Stammpublikum, das uns unterstützt», sagt Schweizer.
Die Objekte der Schatzkammer stammen aus den vielfältigsten Bereichen, etwa aus Natur, Gewerbe, Religion, Landwirtschaft, Sport und Tradition. Die Museumsvertreter arbeiten mit den Mitgliedsgemeinden, dem Naturpark und Fachleuten zusammen. An einer gemeinsamen Zukunftswerkstatt wurden bereits Ideen gesammelt.
Das Budget des Regionalmuseums Schwarzwasser ist klein. Die Eintrittsgelder machen einen beträchtlichen Teil der Einnahmen aus. Dazu kommen jährlich rund 10 000 Franken Mitgliederbeiträge, Spenden und 9000 Franken Beiträge von den acht Mitgliedsgemeinden. «Manchmal kommen wir auch zu unverhofften Einnahmen, etwa durch den Verkauf der Zimmerwald-Ausstellung, die jetzt in Norditalien gezeigt wird», freut sich Simon Schweizer.
Einzugsgebiet vergrössern
Gern möchten die Museumsverantwortlichen ihr Einzugsgebiet vergrössern. «Deshalb pflegen wir wir bereits mit den Gemeinden in einem grösseren Umkreis sowie mit den anderen Ortsmuseen in Wattenwil, Belp und Guggisberg Kontakte», sagt Projektleiter Schweizer, der ein bezahltes Arbeitspensum von zehn Prozent hat.
Weil dem Museum das Geld fehlt, erledigt er, wie andere Mitglieder aus Vorstand und Beirat auch, manches ehrenamtlich. Um professioneller arbeiten zu können, versuche man, breiter abgestützt zu sein, um längerfristig Kantonsbeiträge zu erhalten.
Ein erster Schritt dazu ist bereits getan: «Unser Museum steht beim Kanton bereits auf der Kandidatenliste», sagt Simon Schweizer.
Regionalmuseum. Ausstellung über Verdingkinder noch bis zum 19. November. www.regionalmuseum.info
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