Erster Roman von Pippo Pollina Mit Mike Müller auf Lesetour
Der italienische Cantautore mit Wohnsitz Zürich spricht über seinen ersten Roman und den Stolz auf seine erfolgreichen Kinder.

Pippo Pollina, Sie haben ein Buch geschrieben. Was mussten Sie loswerden, was nicht in einem Song Platz hat?
Seit 30 Jahren hatte ich den Wunsch, einen Roman zu schreiben. Den konnte ich mir während der Pandemie endlich erfüllen – weil wir Musiker damals ja plötzlich sehr viel Zeit hatten. Ich habe in mir einen richtigen Fluss gespürt, es war inspirierend, jeden Nachmittag und jeden Abend zu schreiben. «Der Andere» handelt von zwei Männern, einem Deutschen und einem Italiener, die in verschiedenen Welten leben – und deren Wege sich dann überraschend kreuzen.
Sie sind gebürtiger Italiener, wohnen aber seit 30 Jahren in Zürich. Haben Sie das Buch auf Deutsch oder auf Italienisch geschrieben?
Italienisch. Auf Deutsch kann ich vielleicht einen Brief schreiben, mehr nicht. Ich liess das Buch also übersetzen, das Original erscheint in Italien erst diesen Oktober.
Nun präsentieren Sie Ihr Buch in Bern. Mike Müller liest, Sie machen Musik. Weshalb lesen Sie nicht selbst?
Ich wollte nicht eine normale Lesung, sondern eine theatrale Umsetzung. Deshalb soll das Buch von einem richtigen Schauspieler gelesen werden. Mike Müller schien mir die richtige Person dafür zu sein, und deshalb fragte ich ihn an. In unserem Programm spiele ich Lieder, und Mike Müller liest einige Passagen. Wir arbeiten auch mit Fotos und Videoausschnitten.
Im Casino Bern tritt – im Herbst – auch Ihre Tochter Madlaina auf: mit Steiner & Madlaina, als Vorband von Element of Crime. Auch Ihr Sohn ist als Sänger Faber erfolgreich. Wie stolz sind Sie, dass Ihnen die Kinder auf die Bühne gefolgt sind?
Stolz würde ich das nicht nennen. Die Musik hat für unsere Familie immer eine wichtige Rolle gespielt, sie war eine wichtige Kommunikationsplattform, wir haben zusammen viel musiziert. Dass diese Ausdrucksform für meine Kinder so wichtig wurde, dass die Musik sie so geprägt hat, ist natürlich ein besonderes Glück für mich.
Und jetzt, schreiben Sie ein nächstes Buch? Mit einer nächsten Corona-Pause ist ja gerade nicht zu rechnen.
Eine Fortsetzung ist angedacht. Aber zuerst möchte ich dieses Buch atmen lassen. Ich trete zugleich in Deutschland mit dem Schauspieler Thomas Sarbacher mit demselben Programm auf, in Österreich gehe ich mit Konstantin Wecker auf Tournee. Im Herbst bin ich dann in Italien mit dem Buch unterwegs. Ich will warten, bis das erste Buch gelesen ist.
Casino, Bern. Freitag, 27. Januar, 19.30 Uhr
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