Meisterhafte Wasserklänge
Rauschende Regenfluten, die Nixe Undine, poetische Wassermusik: Mit einem Konzert der Meisterklasse machte das Ensemble der Festwochen Furore.
Mit dem Lied «Ondine» des Komponisten Maurice Ravel (1875–1937) eröffnete der Pianist von Weltruf Melvyn Tan das Konzert «Undine» in der Reihe der Meiringer Festwochen 2017. Zum Tag der Gönner am Dienstag war die Michaelskirche gut besetzt. Mit sanft perlenden bis dramatischen Wasserklängen liess Tan vor den inneren Augen des Publikums Bilder der sich im Meer tummelnden Nixe Undine entstehen.
Melancholisch, nahezu schwermütig plätscherte Franz Liszts (1811–1886) «La lugubre Gondola» für Cello und Klavier dahin, die Vision einer Gondelfahrt auf einem Kanal in Venedig. Das Stück spielten Cellist Thomas Demenga und Melvyn Tan in schönster Harmonie.Atemlos lauschte das Publikum dann Carl Reineckes (1824– 1910) Sonate «Undine» Op. 167 für Flöte und Klavier in E-Dur.
Flötist Felix Renggli und die preisgekrönte Pianistin Hiroko Sakagami setzten die harmonische Eleganz von Reineckes Sonate meisterhaft um. So brachten etwa die sanfteren, weichen Flötentöne die unglückliche Liebe der Wassernixe zum Ritter Hildbrand zum Ausdruck. Renggli entlockte seiner Flöte geradezu magische Töne und verzauberte damit die Zuschauer.
Eine poetische Welt
Visionen von Lichtreflexen im fliessenden Wasser und von rauschenden Regenfluten über blühenden Gärten riefen Claude Debussys (1862–1918) Stücke für Klavier «Reflets dans l'eau» und «Jardins sous la pluie» hervor – eine poetische Welt. Brillant meisterte Melvyn Tan die technisch anspruchsvollen Stücke. Während die linke Hand ein einfaches Motiv wiederholte, spielte seine rechte Hand etwa hoch peitschende Wellen. Tan zelebrierte seine Kunst mit einem Lächeln, erntete Bravorufe und Standing Ovations.
Einen unvergesslichen Hörgenuss zum Abschluss des Meisterkonzerts bot das Quintett in D-Dur von Ralph Vaughan Williams (1872–1958) für Violine, Klarinette, Horn, Cello und Klavier, das aus der romantischen Periode stammen soll. Der englische Komponist soll einige der schönsten Musikstücke geschaffen haben, die je geschrieben wurden.
Geigentöne zum Dahinschmelzen, virtuose Horn- und kraftvolle Pianoklänge, untermalt von Cello und Klarinette, berührten die Zuschauer. Das wunderbar harmonierende Ensemble schuf ein Klangbild von einzigartiger Schönheit und Perfektion. Danach genossen die Musiker Bravorufe und den nicht enden wollenden Applaus der Zuschauer.
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