Mehr Schutz für 3 Millionen Franken
Der fertige Wasserbauplan liegt vor. Er umfasst nicht nur das Hochwasserschutzprojekt mit dem Bau eines 3 Meter hohen Damms, sondern auch die Revitalisierung der Önz. Am Mittwochabend wird die Bevölkerung informiert.

Immer wieder ist Bettenhausen in der Vergangenheit von Hochwassern heimgesucht worden, so zuletzt in den Jahren 2006, 2007, 2010 und 2016. «Es hat sich wieder einmal gezeigt, dass Massnahmen nötig sind», sagt Gemeinderat Andreas Schaad, Leiter der Arbeitsgruppe Hochwasserschutz. Schon seit mehreren Jahren laufen deshalb in der Gemeinde Abklärungen für ein Hochwasserschutzprojekt.
Nun konnte, wie der Gemeinderat informiert, letzten Donnerstag das Mitwirkungsverfahren für den Wasserbauplan gestartet werden. Dies, nachdem Verhandlungen mit allen Beteiligten geführt worden seien. Die Bevölkerung ist am Mittwochabend zu einer Orientierungsversammlung in die Turnhalle eingeladen.
420 Meter langer Damm
Die Mitwirkungsunterlagen sehen eine Kombination von Hochwasserschutz und Revitalisierung der Önz im Ortsteil Bollodingen vor. Die aufeinander abgestimmten Massnahmen umfassen den Bau eines 420 Meter langen und maximal 3 Meter hohen Rückhaltedamms in der Riedmatte.
Es kommt zu einer Drosselung des Hochwasserabflusses der Önz auf eine Wassermenge von 10 Kubikmetern pro Sekunde, dies bei einem Rückhaltevolumen von maximal 100 000 Kubikmetern. Nebst dem Damm kommt auch die Revitalisierung der Önz auf einer Strecke von rund 1,3 Kilometern dem Hochwasserschutz zugute.
Diese sieht unter anderem vor, dass der Querschnitt vergrössert wird; die Önz erhält mehr Raum und schluckt dadurch mehr Wasser. Hierfür wird Landwirtschaftsland benötigt. Entsprechende Einigungen mit den Landbesitzern hätten erzielt werden können, sagt Andreas Schaad. Die Landbesitzer profitieren von einer neuen Parzellierung mit angepasstem Wegsystem für Bewirtschaftungszwecke.
Die Vergrösserung des Gewässerraums soll auch zu einer Entschärfung der Biberproblematik beitragen. Wie in der Altache stauen diese ebenfalls in der Önz mit ihren Bauten das Wasser. «Zudem graben sie Löcher, was für die Landwirtschaft ein Problem ist», erklärt Schaad.
Die Revitalisierung, mit der die kantonalen Auflagen erfüllt werden, umfasst weiter eine Neubestockung etwa mit Büschen und Sträuchern, was der Stabilisierung der Uferböschungen dient, sowie das Entfernen von Schwellen. Sie beinhaltet ausserdem den Abbruch dreier Brücken sowie deren Ersatz durch einen neuen Übergang in der Riedmatte.
88 Prozent Subvention
Die Kosten für das Hochwasserschutzprojekt und die Revitalisierung belaufen sich auf insgesamt 3 Millionen Franken. 88 Prozent davon werden von Bund und Kanton übernommen. Nicht mitgerechnet ist die Unterstützung aus dem Renaturierungsfonds. Wie gross dieser Anteil genau sein wird, lässt sich laut Andreas Schaad derzeit allerdings noch nicht sagen. Klar ist: Kombiprojekte wie jenes in Bettenhausen werden höher subventioniert als reine Hochwasserschutzprojekte.
Baustart im Sommer 2018
Der Wasserbauplan soll voraussichtlich diesen August zur öffentlichen Auflage gebracht werden. Falls das klappt, könnte er der Gemeindeversammlung samt Baukredit im Dezember zur Genehmigung vorgelegt werden. Die Bauarbeiten könnten laut Andreas Schaad anschliessend im Sommer 2018 losgehen. Sie werden circa zwei Jahre in Anspruch nehmen.
Die Gemeinden Seeberg und Bettenhausen hatten ursprünglich ein gemeinsames Hochwasserschutzprojekt in Angriff nehmen wollen. Doch obwohl schon die Vorverträge unterzeichnet waren, lehnte die Gemeindeversammlung in Bettenhausen im Dezember 2014 den Kredit für den gemeinsamen Wasserbauplan ab. Woraufhin die Gemeinden das Projekt voneinander trennten.
Ende 2015 genehmigten die Stimmberechtigten in Bettenhausen schliesslich den Verpflichtungskredit in Höhe von 140 000 Franken für das eigene Kombiprojekt. In Seeberg ist man bereits einen Schritt weiter: Die Mitwirkung lief dort Ende Februar 2016 ab. Die öffentliche Auflage erfolgte im November und Dezember (wir berichteten).
Mitwirkungsversammlung: Mittwoch, 19.30 Uhr, Turnhalle Bettenhausen. Die Unterlagen liegen bis zum 13. Februar auf der Verwaltung auf und sind auf der Gemeindewebsite aufgeschaltet.
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