Mehr richtig als falsch gemacht
bereits zum dritten Mal im vierten Penaltyschiessen.
Die Liste der Spiele, in welchen sich die SCL Tigers das Maximum von drei Punkten für einen Sieg nach der regulären Spielzeit hätten erkämpfen können, wird länger und länger. Die Bilanz der Heimspiele fällt besonders hart aus: Drei Partien gegen Zug (4:5), Biel (4:5 n.P.) und die Kloten Flyers (1:2 n.P.) gingen mit bloss einem Tor Unterschied verloren, und gegen die ZSC Lions fiel die vierte knappe Entscheidung beim Stande von 3:4 erst 21 Sekunden vor Schluss durch einen Schuss ins leere Langnauer Tor. In allen vier Heimspielen befanden sich die Emmentaler nach zwei Dritteln noch nie im Rückstand, vermochten aber aus dieser guten Ausgangslage mit bloss einem einzigen Punkt viel zu wenig Kapital zu schlagen. Deutlich stärker als in Zug Die gegen die Kloten Flyers gezeigte Leistung nährt allerdings die Hoffnung, dass der erste Dreipunktesieg in einer der nächsten Runden realisiert wird. Der SCL-Tigers-Stürmer Matthias Bieber, der in der Doppelrunde vom Wochenende nach einer Knieverletzung sein Comeback gab, ist überzeugt von einer baldigen Wende: «Wir haben gegen die Kloten Flyers eines unserer besten Spiele in dieser Saison gezeigt. Ein erster Erfolg nach 60 Minuten wäre ohne weiteres möglich gewesen. Wenn wir uns jetzt vom eingeschlagenen Weg nicht abbringen lassen und uns im einen oder andern Bereich noch verbessern, dann werden wir demnächst auch den ersten Sieg nach regulärer Spielzeit feiern können.» Die SCL Tigers zeigten gegen die Kloten Flyers eine im Vergleich zum 0:3 am Vorabend in Zug klar gesteigerte Leistung. Sie verteidigten sich nicht nur erfolgreich, sondern traten auch offensiv in Erscheinung. «Wir waren gegen die Klotener aktiver als in Zug,» fand Bieber. «Wir machten eindeutig mehr für unser Spiel und waren dem Playoff-Finalisten durchaus ebenbürtig. Wir haben den Vizemeister herausgefordert, und trotzdem hat es wieder nicht für drei Punkte gereicht.» Sehenswertes Tigers-Tor Die SCL Tigers haben in einer hart umkämpften, sehr ausgeglichenen und bis zuletzt spannenden Partie mehr richtig als falsch gemacht. Die entscheidenden Schwachpunkte waren die Chancenauswertung und das Powerplay. Allein in den ersten 40 Minuten konnten die SCL Tigers volle zehn Minuten mit einem Mann in Überzahl spielen, dazu 37 Sekunden mit fünf gegen drei. Das Powerplay läuft aber seit zwei, drei Spielen über zu viele Stationen, ist zu umständlich und praktisch ohne Überraschungseffekt und ermöglicht dem Gegner immer wieder, sich in Unterzahl vor dem eigenen Tor in beste Abwehrposition zu bringen. Deshalb stehen bei den Emmentalern in numerischer Überlegenheit Aufwand und Ertrag in einem Missverhältnis. Aber auch bei fünf gegen fünf Spieler würde die Rückkehr zum schnellen, direkten und einfachen Eishockey nicht schaden. Es ist kein Zufall, dass das einzige Tor der Doppelrunde zum 1:1-Ausgleich gegen die Kloten Flyers nicht nach einer komplizierten Kombination, sondern nach einem sehenswerten Solo von Sven Helfenstein fiel. Der Flügelstürmer schied wenig später nach zwei Einsätzen im Mitteldrittel verletzt aus. Beide Torhüter stark Der beste Langnauer in der vergangenen Meisterschaftswoche war der zuvor arg kritisierte Torhüter Matthias Schoder. In den Partien in Ambri (5:4 n.P.), in Zug (0:3) und zu Hause gegen die Kloten Flyers zeigte er dank verbesserten Automatismen und gestärktem Selbstvertrauen eine bemerkenswerte Reaktion und erzielte eine hervorragende Abwehrquote von 94,3 Prozent. Gegen die Kloten Flyers musste er 42 Schüsse abwehren (97,7) und rettete seine Mannschaft unter anderem mit einem «Big save» gegen Klotens Topskorer Roman Wick in die Verlängerung und das Penaltyschiessen. Auch in diesem waren die SCL Tigers zu verspielt. Vergeblich versuchten sie, Nationalgoalie Ronnie Rüeger auszutricksen. Weniger spektakulär, aber dafür erfolgreicher waren der Langnau-Klotener Liniger und Stancescu mit ihren harten und präzisen Schüssen. Werner Haller >
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