Sanierungsarbeiten am GelmerseeMaterialschlacht zwischen Abgrund und Lawinenhängen
Drei Jahre vor dem 100-Jahr-Jubiläum erneuern die Kraftwerke Oberhasli AG (KWO) für zwei Millionen Franken das Abflusssystem des Gelmersees von Grund auf.

Es ist definitiv kein Job für Nervenschwache: Nur schon der Arbeitsweg für die zwölf Sanierer der Apparatekammer und des Druckschachts vom Gelmersee zum Kraftwerk Handeck beginnt nach der Zufahrt über die vereiste Grimselpassstrasse mit einem zweiminütigen Helikopterflug. Bei der Staumauer auf 1850 Meter über Meer aus diesem ausgestiegen, hat man die Wahl zwischen vereister Plattform oder hüfttiefem Pulverschnee. Und im Inneren der eigens für die Revision neben dem Wärterhaus als Installations- und Lagerplatz aufgebauten Holzbaracke ist es eng und kalt. Nach Hause zurückkehren am Abend nach Feierabend? Fehlanzeige. Die Leute bleiben fünf Tage am Stück da oben in der hochalpinen Abgeschiedenheit. Und wenn am Freitagabend kein Flugwetter ist, möglicherweise noch einiges länger.