«Man fühlt sich nicht wie in einem Schulhaus»
Mit Workshops und einem grossen Fest wird der Neubau der Wirtschaftsschule Thun am Samstag eröffnet. Lektionen in Sprachen, Wirtschaft und Recht sollen den Besuchern einen Einblick in die moderne Berufs- und Weiterbildung ermöglichen.
«Ich bin stolz wie ein Maikäfer, dass wir den Neubau nun offiziell eröffnen können», sagt Daniel Gobeli, Rektor der Wirtschaftsschule Thun. Nach vielen Jahren der Planung und ungeplanten Verzögerungen kann der Neubau an der Äusseren Ringstrasse am Samstag mit einem grossen Fest eröffnet werden.
Einblick in den Unterricht
Um den Besuchern nicht nur einen Einblick in die neuen Räume der Wirtschaftsschule zu ermöglichen, sind für die Eröffnungsfeier Workshops zu den verschiedensten Themen geplant. «Mit den Workshops möchten wir zeigen, was in dem neuen Haus überhaupt passiert», sagt Gobeli.
«Es geht darum, zu zeigen, wie die Berufs- und Weiterbildung heutzutage funktioniert. Wir bieten deshalb kurze, in sich abgeschlossene Häppchen an, denn wir wollten, dass die Besucher etwas lernen und mitnehmen können.» Neben Themen wie Eherecht und die Break-Even-Analyse können sich die Festbesucher auch deutsche Sprichwörter erklären lassen oder lernen, wie Speeddating in Englisch funktioniert. Am Fest soll aber nicht nur gelernt, sondern auch gefeiert werden.
«Wir lassen die Strasse am Samstag sperren und hoffen jetzt nur noch auf gutes Wetter», sagt Daniel Gobeli. «Alle unsere Mitarbeitenden werden bei dem Fest mithelfen, egal, ob als Leiter eines Workshops oder im Festbetrieb. Einer der Lehrer wird sogar den ganzen Tag St. Galler Bratwürste grillen, weil er die so mag.»

Unerwartete Verzögerung
Die termingerechte Eröffnung des Neubaus stand aber lange auf wackligen Beinen. «Ich habe mir schon überlegt, ob der Unterricht in der Einstellhalle oder draussen stattfinden sollte, wenn der Neubau nicht bis zum Schulstart fertiggestellt werden könnte», sagt Gobeli. Der Grund für die Unsicherheit: Nach dem Aushub wurde auf dem Grundstück eine ehemalige Mülldeponie gefunden, die um das 20. Jahrhundert entstanden ist und den Baugrund extrem instabil machte.
«Hier wurde um die Jahrhundertwende Lehmausbeutung betrieben. Da sich dieses Grundstück damals noch ausserhalb Thuns befand, wurde es danach als Mülldeponie genutzt. Unter anderem wurde Bauschutt und bleihaltiges Material gefunden, das speziell entsorgt werden musste», erklärt der ehemalige Rektor Beat Flückiger, der das Projekt aufgegleist hat.
Dadurch, dass dieser Müll zuerst abtransportiert werden musste und der Grundwasserspiegel in der Zwischenzeit gestiegen war, verzögerte sich der Bau um ein Jahr. «Wir haben immer gehofft, dass wir nicht noch römische Münzen finden und sich der Bau noch weiter verzögert», scherzt Daniel Gobeli. Abgesehen davon sei der Bau ohne grösseren Zwischenfall verlaufen.
Freude bei den Schülern
Seit dem Schuljahresbeginn werden die Schülerinnen und Schüler, die bisher im Waaghaus zur Schule gingen, bereits im Neubau unterrichtet. «Die anderen Schüler sind fast schon neidisch und fragen, warum sie nicht im Neubau zur Schule gehen können», sagt Beat Flückiger. «Ich mag das Klima in den neuen Räumen sehr. Weil wir uns an das Wohngebiet anpassen mussten, fühlt man sich auch nicht sofort wie in einem Schulhaus», sagt Gobeli.
Die genauen Zeitender Workshops sind unter www.wst.ch zu finden.
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