Was geht? Die Ausgehtipps der WocheLetzte Gedanken, elektronisch vertont
Eine Band wie eine Dorfbibliothek, Wahnsinn als Alltagsflucht und ein Minister mit Hitpotenzial – zu finden im Kulturangebot dieser Woche.
Blaudunkle Melancholie: Masha Qrella

«Ich kann nicht tanzen. Ich warte nur. In einem Saal aus Stille. Hier treiben Geister ihren Tanz gegen die Uhr»: Dass die Songtexte der Berliner Sängerin Masha Qrella wie Gedichte klingen, kommt nicht von ungefähr. Sie hat Texte des 2001 gestorbenen Ostberliner Dichters Thomas Brasch vertont. Ihr erstes deutschsprachiges Album «Woanders», mit Gastauftritten von unter anderen Tocotronic-Sänger Dirk von Lowtzow, ist ein feingliedriges und melancholisches Wunderwerk. Elektronische Miniaturen – die FAZ nennt es «Geister-Techno» – treffen auf die poetischen Texte, die von letzten Gedanken, von Sehnsüchten und Ausflüchten erzählen: Masha Qrella macht sie zu ihren eigenen. (sas)