Lahmer US-Arbeitsmarkt
Obwohl die Arbeitslosigkeit in den USA im August leicht gesunken ist, kann US-Präsident Obama nicht vollends zufrieden sein: Es wurden weit weniger Stellen geschaffen, als im Vormonat.

rotz 96.000 neuer Arbeitsplätze und einer auf 8,1 Prozent gesunkenen Arbeitslosenquote sind die August-Zahlen vom US-Arbeitsmarkt für Präsident Barack Obama enttäuschend ausgefallen. Zwei Monate vor der Präsidentenwahl teilte das Arbeitsministerium mit, dass die Arbeitslosenquote im Vergleich zum Juli nur darum um 0,2 Prozent zurückgegangen sei, weil mehr Menschen die Arbeitssuche aufgegeben hätten. Diese werden statistisch nicht als Arbeitslose gezählt.
«Das ist nicht gut genug. Wir wissen, dass das nicht gut genug ist», sagte Obama wenige Stunden nach der Bekanntgabe der Arbeitsmarktzahlen vor Zuhörern in New Hampshire. Zugleich hätten die Republikaner ihrerseits nicht klar benannt, wie sie der Wirtschaft auf die Sprünge helfen wollten, da sie wüssten, dass ihr Plan nicht aufginge.
Der republikanische Präsidentschaftskandidat Mitt Romney sagte, die neuen Zahl zeigten, dass Obamas Wirtschaftspolitik nicht greife und das Land eine neue Führung verdient habe. «Wenn letzte Nacht die Party war, herrscht heute Morgen Katerstimmung», hiess es in einer Stellungnahme Romneys. Die Lage auf dem Arbeitsmarkt gilt angesichts der schwierigen wirtschaftlichen Situation als eines der wahlentscheidenden Themen in den USA.
Den Angaben zufolge wurden 2012 bisher nur 139'000 neue Jobs geschaffen, 2011 waren es im gleichen Zeitraum noch 153'000 gewesen. Das Arbeitsministerium musste seine früheren Zahlen über im Juni und Juli neu entstandene Arbeitsplätze nachträglich um 41'000 nach unten korrigieren. Der Anteil derer, die aktuell in den USA arbeiten oder nach Arbeit suchen, fiel in Relation zur Gesamtbevölkerung auf 63,5 Prozent - den niedrigsten Stand seit 31 Jahren. Viele junge Amerikaner bleiben derzeit länger in der Schule, um den Schritt in den Arbeitsmarkt herauszuzögern.
Aktuelle Arbeitslosenquote gefährdet Obamas Wiederwahl
Seit Franklin D. Roosevelt während der Weltwirtschaftskrise 1932 ist es keinem US-Präsidenten gelungen, bei einer Arbeitslosenquote von über 8 Prozent wiedergewählt zu werden. Bis zum Urnengang am 6. November stehen noch zwei Arbeitsmarktberichte an.
Beobachter halten es für möglich, dass die US-Notenbank wegen des schwachen Wirtschaftswachstums nach ihrer Sitzung kommende Woche ein neues Aktionsprogramm ankündigt. Romney hatte beim Parteitag der Republikaner die Schaffung von zwölf Millionen neuen Jobs versprochen. Obama sprach bei seiner Nominierung am Donnerstag eher vage von Hunderttausenden neuen Arbeitsplätzen, die von seiner Wirtschaftspolitik zu erwarten seien.
sda/dapd/ses
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