Sie war ein wacher Geist
Sie prägte drei Jahrzehnte lang die Berner Kulturberichterstattung mit. Letzte Woche ist die ehemalige «Bund»-Journalistin Brigitta Niederhauser (66) gestorben.
Manchmal erinnerte sie ein wenig an die amerikanische Punkerin Patti Smith, wenn sie mit ihren langen, grau melierten Haaren und in dunkle Kleider gehüllt durchs Redaktionsgebäude schritt. Sie hatte einen wachen Blick und einen ebenso wachen Geist.
Drei Jahrzehnte lang prägte Brigitta Niederhauser die Kulturberichterstattung der Zeitung «Der Bund», als Kulturredaktorin und als Ressortleiterin. Ihr Name stand für eine kritische, zugängliche, begeisterungsfähige Berichterstattung – seit sie 1986 beim «Bund» anfing und dort das Ausgehmagazin «Berner Woche» aufbaute. Als Förderin des journalistischen Nachwuchses hat sie über die Zeitungsgrenze hinweg Schreibende für den Beruf motiviert.
Wenn Brigitta Niederhauser nicht im Redaktionsgebäude wirkte und vornehmlich über die Berner Theaterszene oder Kulturpolitik schrieb, engagierte sich die ehemalige Sozialarbeiterin im nepalesischen Waisenheim Sertshang Orphanage Home in Kathmandu – eine Institution, für die Niederhauser auch hierzulande Spendenprojekte koordinierte. Eine Herzensangelegenheit, der sie sich nach der Pensionierung 2016 weiter widmete.
Nun ist Brigitta Niederhauser nach langer Krankheit 66-jährig verstorben, wie «Der Bund» vermeldet. Bern verliert mit ihr eine prägnante Stimme – und ein bisschen Punk.
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