Klare Vorgabe
Dass das Bernervolk den Beitritt des Kantons zum HarmoS-Konkordat mit einem Mehr von nur 8245 Stimmen befürwortet, konnte nicht erwartet werden. Nach dem klaren Ja der Bernerinnen und Berner zum Bildungsartikel im Mai 2006 und dem ebenso deutlichen Ja des Grossen Rates zum Beitritt des Kantons Bern zum HarmoS-Konkordat schien die gestrige Abstimmung zu einem Spaziergang zu werden. Stattdessen wurde die Harmonisierung der Schule zur Zitterpartie. Selbst wenn die HarmoS-Gegner den Abstimmungskampf mit harten Bandagen geführt und mit dem wenig sachlichen Plakat eines weinenden Mädchens, das schon mit vier Jahren zur Einschulung gezwungen werde, für ein Nein geworben haben, bleibt etwas Positives zurück: Dank dem Referendum ist die Schule zum Thema geworden. Der Meinungsbildungsprozess zeigte, dass der Unmut in den ländlichen Regionen gross ist. Dass drei von vier Simmentalern gegen HarmoS stimmten, ist nicht allein mit dem Obligatorium des zweijährigen Kindergartens zu erklären. Harmonisierung ist auch mit Zentralisierung gleichgesetzt worden. Und vom städtischen Diktat will man auf dem Land nichts wissen. Das knappe Abstimmungsergebnis wird die Änderung des Volksschulgesetzes beeinflussen. Der Grosse Rat wird dafür sorgen müssen, dass die Eltern frei und unbürokratisch entscheiden können, in welchem Alter ihr Kind in den Kindergarten eintreten muss. Zu hoffen ist, dass die SVP sich bei der Gesetzesberatung einbringt und sich nicht erneut mit einem Referendum zu profilieren versucht. urs.egli@bernerzeitung.ch>
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