Veloroute Thun–MünsingenJetzt liegen die Pläne auf dem Tisch
Die Regionalkonferenz Bern-Mittelland und der Entwicklungsraum Thun planen von Münsingen nach Thun eine Velohauptroute. Die Mitwirkung zu den Plänen läuft.

«Der Raum zwischen Münsingen und Thun bietet grosses Potenzial für eine überregionale Velohauptroute.» Davon sind die Regionalkonferenz Bern-Mittelland (RKBM) und der Entwicklungsraum Thun (ERT) überzeugt, wie sie in einer gemeinsamen Medienmitteilung schreiben. In einer gemeinsamen Planungsstudie haben sie «die optimale Linienführung» einer solchen Verbindung untersucht. Ihr Ziel: den Ausbau eines zusammenhängenden Netzes von Veloalltagsrouten voranzutreiben. Denn: «Attraktive, direkte und sichere Veloverbindungen leisten einen zentralen Beitrag zur Verkehrsverlagerung», heisst es in der Mitteilung. Neue Velomodelle wie E-Bikes oder Cargovelos würden grössere Fahrdistanzen ermöglichen.
Grosses Potenzial für eine Veloalltagsroute mit erhöhtem Standard orten die beiden Regionen im Korridor zwischen Münsingen und Thun. Der Korridor weise jedoch noch «Netzlücken und Sicherheitsdefizite» auf. Der ERT und die RKBM haben daher gemeinsam mit den betroffenen Gemeinden, dem Kanton und den Fachverbänden eine Planungsstudie erarbeitet.
Zwei Routen ab Kiesen
Die geplante Route Münsingen–Thun gliedert sich in mehrere Abschnitte, die jeweils Verbindungen östlich und westlich der Aare sicherstellen. So sei im Raum Münsingen die Verknüpfung mit den weiteren vorgesehenen Alltagsvelorouten gewährleistet – sowohl in Richtung Muri und als auch in Richtung Konolfingen oder Richtung Belp. Zwischen Münsingen und Kiesen führt die Route nach Thun
«weitestgehend der heutigen Freizeitroute» entlang. Im Bereich des Golfplatzes Kiesen trennt sie sich in einen westlichen und einen östlichen Ast. Wobei langfristig mit dem geplanten Spurausbau der Bahn eine direktere Verbindung zu prüfen sei.
Einer der beide aktuell geplanten Äste führt via Uttigen, der die Aare über die Uttigenbrücke quert; bis Thun soll eine direktere und über weite Strecken vom motorisierten Verkehr getrennte Route geschaffen werden. Mit dem Spurausbau der Bahn ergebe sich auch in diesem Abschnitt die Möglichkeit, die Uttigenbrücke für den Veloverkehr aufzuwerten und eine optimierte Linienführung entlang der Bahn zu prüfen, heisst es in der Mitteilung.
Der östliche Ast quert den Autobahnanschluss Kiesen über den Kreisel Rotachen. Von dort folgt die Route der Kantonsstrasse und dem bestehenden Radweg Heimberg–Steffisburg. Langfristig sei in Richtung Heimberg eine vom motorisierten Verkehr unabhängige Querung über den Autobahnanschluss zu verfolgen, mit einer möglichst direkten Anbindung nach Kiesen. «Damit könnte durchgehend eine hohe Qualität der Veloverbindung erreicht werden», heisst es in der Mitteilung.
Bund und Kanton sollen mitzahlen
In Thun vereinigen sich die beiden Äste wieder – und zwar gleich an mehreren Stellen: im Bereich der neuen Aarequerung der Fuss- und Veloverbindung Selve–Schwäbis, über den Guisanplatz und die Kuhbrücke sowie über den Maulbeerkreisel und die Freienhofgasse. Der Anschluss ans südliche Thunerseeufer erfolgt über die Fuss- und Veloverbindung Selve–Schwäbis, die Anbindung ans nördliche Ufer über den Innenstadtperimeter. Die Fussgängerzone wird umfahren, um Konflikte mit dem Fussverkehr zu vermeiden. Die Zufahrt in die Altstadt wird weiterhin möglich bleiben.
Die Studie bildet die Grundlage für die Projektierung und Realisierung der Alltagsveloroute. Verantwortlich für die Umsetzung sind gemäss der Mitteilung Kanton und Gemeinden. Der ERT und die RKBM werden die Route in ihre Agglomerationsprogramme der 5. Generation (AP5) aufnehmen und die Mitfinanzierung durch Bund und Kanton beantragen.
Die öffentliche Mitwirkung zur Studie dauert vom 1. Dezember 2022 bis zum 24. Februar 2023. Die Mitwirkungsunterlagen sind ab sofort auf den Websites der RKBM und des ERT abrufbar.
pd/maz
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