
Langweilig. Furchtbar öde. Wenn im Kanton Bern Regierung und Parlament neu gewählt werden, interessiert sich dafür kein Mensch. Das ist zwar zugespitzt formuliert. Doch in den letzten Jahren ist es stets aufgefallen: Wahlen auf nationaler Ebene, wo exponierte Bundesrätinnen und Bundesräte agieren, oder auf städtischer Ebene, wo immerhin ein Präsidium vergeben wird, wühlen auf, kantonale Urnengänge hingegen fallen oft zwischen Stuhl und Bank. Sie werden als unwichtig empfunden, das politische Personal ist vielen weitgehend unbekannt. Im Kanton bewegt sich die Wahlbeteiligung seit Jahrzehnten bei lediglich knapp 30 Prozent.
Leitartikel zu den Berner Kantonswahlen – Jetzt kommt der Wahlkampf-Booster für Berns Krisenregierung
Dank der Pandemie erlebte Bern kantonale Politik hautnah. Bereits droht die nächste Krise. Beste Aussichten also für eine hohe Wahlbeteiligung – eigentlich.