Investoren misstrauen Griechenland mehr als Syrien
Finanzchefs rund um den Planeten haben kein Vertrauen mehr in Griechenland. Das Risiko, dort Geld zu verlieren, schätzen Investoren höher ein als in Syrien. Lediglich zwei Länder werden als noch riskanter angesehen.

Die Schuldenkrise in Europa lässt Investoren vor einem Engagement in Ländern wie Griechenland oder Spanien zurückschrecken. Wie aus einer jährlichen Umfrage des internationalen Wirtschaftsprüfungsnetzwerks BDO unter Finanzvorständen mittelgrosser Unternehmen hervorgeht, gilt Griechenland als riskanterer Ort für Investitionen als das Bürgerkriegsland Syrien. Lediglich der Iran und der Irak werden als noch riskanter angesehen als Griechenland.
Finanzvorstände «sind zunehmend auf der Hut vor Südeuropa, von dem sie Teile als ebenso risikobehaftet wie die politisch instabilen Länder des Nahen Ostens sehen», erklärte BDO-Chef Martin van Roekel. Zu den zehn Ländern mit dem höchsten Risiko für Investitionen zählt laut Umfrage auf Platz sieben auch Spanien. Sowohl Griechenland als auch Spanien werben intensiv um das Vertrauen von Privatinvestoren, um den Rückgang von Aufträgen der öffentlichen Hand zu kompensieren.
China bleibt attraktiv
Andere Staaten haben weniger Probleme, Investoren zu überzeugen. China gilt demnach trotz zuletzt schwächelnder Konjunktur als attraktivster Wirtschaftsstandort, gefolgt von den USA. Auch Brasilien, Indien, Deutschland und Grossbritannien schafften es unter die ersten zehn.
Insgesamt halten es die Befragten für zunehmend schwierig, im Ausland Geschäfte zu machen. Als Gründe werden die weltweit unsichere Wirtschaftslage, schärfere Regulierungen und grösserer Wettbewerb genannt. Van Roekel sagte, er sei überrascht, dass die hohe Schuldenlast von Staaten ausserhalb Europas, insbesondere Japans und der USA, nicht häufiger als Grund zur Sorge genannt worden sei.
Befragt wurden 1000 Finanzvorstände mittelgrosser Unternehmen, die Investitionen im Ausland planen.
dapd/bru
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