In Mali entführte Schweizerin ist frei
Die vor neun Tagen im Norden Malis verschleppte Schweizerin ist einer Vertreterin des EDA übergeben worden. Über die Umstände der Freilassung wurden keine Angaben gemacht.

Die vor neun Tagen im Norden Malis entführte Schweizerin ist heute freigekommen. Der Gesundheitszustand der seit Jahren in Timbuktu tätigen Missionarin ist laut EDA den Umständen entsprechend gut.
Die Schweizerin sei einer Vertreterin des Eidg. Departements für auswärtige Angelegenheiten (EDA) übergeben worden, teilte das Aussendepartement in einem Communiqué mit. Die Ex-Geisel sei anschliessend an einen sicheren Ort gebracht worden, hiess es ohne näheren Angaben.
Über die Umstände der Freilassung machte das EDA keine Angaben. Die Nachrichtenagentur Reuters meldete unter Berufung auf Augenzeugen, die Frau sei rund sieben Kilometer nördlich von Timbuktu von Mitgliedern der islamistischen Bewegung Ansar Dine auf freien Fuss gesetzt worden.
Burkhalter ist erleichtert
Das EDA dankte insbesondere den Behörden Malis und des südlichen Nachbarlands Burkina Faso. Bundesrat Didier Burkhalter habe mit Erleichterung auf die Nachricht der Freilassung reagiert.
Ein Reporter der Nachrichtenagentur AFP berichtete aus Mali, die Schweizerin sei auf einem Pick-up-Lieferwagen eingetroffen. Bei ihrer Ankunft habe sie ihr schwarzes Gewand und ihren schwarzen Turban abgelegt, bevor sie in einen am Morgen aus Burkina Faso eingetroffenen Helikopter gestiegen sei, hiess es bei AFP weiter.
Die rund 40-jährige Baslerin war nach Angaben der malischen Behörden am 15. April in Timbuktu von bewaffneten Männern verschleppt worden.
In den Händen militanter Islamisten
Von Seiten des EDA hatte es am Montag geheissen, Bern stehe in Kontakt mit der Gruppe, in deren Gewalt sich die Schweizerin befand. Dabei soll es sich um die islamistische Bewegung Ansar Dine handeln, wie AFP unter Berufung auf lokale Quellen berichtete.
Ein Sprecher von Ansar Dine hatte in einem Interview mit Radio France Internationale (RFI) angekündigt, die Bewegung sei zu einer Freilassung der Schweizer Geisel bereit. Dies unter der Bedingung, dass die christliche Missionarin nicht wieder zurückkomme.
Die seit Jahren in Timbuktu sozial engagierte Frau war auch in der Stadt geblieben, als Anfang April die Bewegung Ansar Dine dort die Kontrolle übernahm.
Tuareg-Rebellen haben vor rund einer Woche die Unabhängigkeit für den Norden Malis ausgerufen. Die Macht wird allerdings de facto zu grossen Teilen von Ansar Dine ausgeübt. Diese kontrolliert nach Berichten aus der Region neben Timbuktu auch alle anderen wichtigen Städte.
Mali verlassen
Das EDA wies am Dienstag nochmals auf seine Warnung vor Reisen nach Mali hin. Seit Dezember 2009 rate das EDA wegen des erhöhten Entführungsrisikos von Reisen in das westafrikanische Land ab.
Nach dem Putsch und dem Vormarsch der Rebellen im Norden Malis empfiehlt das Aussenministerium nun seit gut drei Wochen allen Schweizer Staatsbürgern in Mali, das Land zu verlassen.
Dieser Artikel wurde automatisch aus unserem alten Redaktionssystem auf unsere neue Website importiert. Falls Sie auf Darstellungsfehler stossen, bitten wir um Verständnis und einen Hinweis: community-feedback@tamedia.ch