In der Hitze nicht heissgelaufen
Im letzten Rennen der Moto2-EM vor der Sommerpause musste Marcel Brenner aus gesundheitlichen Gründen passen.

Eigentlich hätte die vierte Station der Saison den Aufwärtstrend bestätigen sollen. Doch für Marcel Brenner kam in Aragon alles ganz anders. Der Berner hatte in der spanischen Hitze schon am Samstag im Qualifying mit Konzentrationsmängeln zu kämpfen. Am Sonntagvormittag ging im ersten Rennen dann nichts mehr – Rang 26 von 28 Fahrern.
Auf den zweiten Start am Nachmittag verzichtete der bald 22-jährige Ostermundiger. «Ich habe wohl einen kleinen Hitzschlag erlitten oder eine Sommergrippe eingefangen», mutmasst Brenner. «Jedenfalls beging ich viele Fehler, die mir sonst nicht passieren. Ich habe fast jeden Bremspunkt verfehlt. Und weil die Sicherheit der anderen Fahrer und von mir vorgeht, habe ich auf das zweite Rennen verzichtet.»
So bleibt der 6. Platz im letzten Rennen in Barcelona das beste Ergebnis in dieser Saison. Als 16. der Gesamtwertung liegt er bei Halbzeit weit hinter den angestrebten Top 5. Frust verspürt Brenner deswegen nicht. «Mit meiner Leistung bin ich grundsätzlich zufrieden, einfach die Resultate stimmen noch nicht. Aber ich schaue vorwärts und fokussiere mich auf die Fortschritte.»
Zur Erinnerung: Nach der Handgelenkoperation im Winter war der Schweizer ohne einen einzigen zurückgelegten Meter mit dem neuen Motorrad seines neues Teams Kiefer Racing in Estoril in die Saison gestartet. Die Ränge 13 und 14 waren unter diesen Umständen beachtlich. In Valencia wurde er in aussichtsreicher Position von einem Konkurrenten «abgeschossen». In Barcelona resultierten zuletzt der 13. und der 6. Platz. «Das Team ist mit mir zufrieden, sogar beeindruckt, wie ich es schaffe, genaue Rundenzeiten zu fahren. Die geplante weitere Zukunft mit Kiefer Racing ist deshalb realistisch», sagt Brenner.
WM-Platz beantragt
Die Deutschen haben in der WM einen zweiten Platz in der Moto2 beantragt. Wird dieser bewilligt, würde Brenner neben Tom Lüthi und Dominique Aegerter der dritte Berner in der zweithöchsten Motorradklasse. Vorausgesetzt, Marcel Brenner und sein Vater Bruno bringen das notwendige Budget von rund 700'000 Franken zusammen.
Budget nicht gesichert
«Im Moment fehlt noch einiges. Glücklicherweise habe ich bereits viele kleine Sponsoren; was ich jetzt noch brauche, ist ein Grosssponsor», sagt Marcel Brenner. Platzt der Traum vom Aufstieg von der EM in die WM, müsste er sich einen Plan B überlegen. «Das könnte ein Wechsel in die Supersport-WM oder in die neu lancierte Moto E sein. Doch aktuell verfolgen wir immer noch Plan A.»
In den nächsten Tagen geht es für Brenner jedoch darum, wieder auf die Beine zu kommen und sich vom gesundheitlichen Rückschlag zu erholen. «Danach werde ich sofort das Fitnesstraining wieder aufnehmen», meint er. Ferien sind jedenfalls in der langen Rennpause bis Ende September keine angesagt.
Denn für die zweite Saisonhälfte hat Brenner danach noch viel vor. «Mit Jerez, Albacete und Valencia kommen noch drei Strecken, die mir sehr liegen. Vor Jerez werde ich zudem endlich meine ersten Testtage in dieser Saison absolvieren können.» Und dann sollen auch die angestrebten Topresultate folgen.
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