In 3 Grad kaltem Wasser auf den 4. Rang geschwommen
Sabrina Wiedmer ist bei ihrem ersten Start an den Eisschwimmweltmeisterschaften auf den 4. Platz geschwommen. Obschon sie mit einem Podestplatz geliebäugelt hatte, ist sie mit ihrer Leistung zufrieden.

Der Wöhrsee im oberbayrischen Burghausen ist derzeit komplett gefroren. Kein Wunder: Gestern etwa betrug die Tagestemperatur klirrend kalte –9 Grad Celsius. Einzig das 25-Meter-Becken, das an den See angrenzt und mehrere Schwimmbahnen umfasst, ist eisfrei. Noch bis morgen finden dort die 2. Ice Swimming Aqua Sphere World Championships – die Eisschwimm-Weltmeisterschaften – statt. Im Teilnehmerfeld stehen weit über 100 Schwimmerinnen und Schwimmer aus 24 Ländern, die in verschiedenen Kategorien antreten.
Am Freitagvormittag startete auch die Steffisburgerin Sabrina Wiedmer zum Wettkampf über 1000 Meter. Wiedmer ist in der Open-Water-Schwimmerszene bekannt: Sie durchquerte unter anderem schon den North Channel oder die Meerenge zwischen Schottland und Nordirland – teilweise in Rekordzeit. An der WM war sie nun zum ersten Mal dabei.
Knapp am Podest vorbei
«Es war schon etwas beängstigend, den gefrorenen See und daneben die Schwimmbahn mit 3 Grad kaltem Wasser zu sehen», gab Sabrina Wiedmer gestern zu. Bei der ersten Besichtigung am Donnerstag habe sie das Einsteigen noch eine gewisse Überwindung gekostet; unmittelbar vor dem Wettkampf habe das Adrenalin dann für die nötige Ablenkung gesorgt.
Am Ende stoppte die Uhr für die 28-jährige Steffisburgerin nach 14:35,38 Minuten, was in der schnellsten Frauen-Kategorie für den 4. Rang reichte. Der Sieg ging an die deutsche Julia Wittig, deren damaliger Weltrekord über einen Kilometer Eisschwimmen Wiedmer vor einem Jahr egalisierte. «Eigentlich war mein Ziel ein Podestplatz», sagte Wiedmer, «aber ich wusste, dass ich nicht ganz fit genug war für eine Topleistung.» Zufrieden sei sie mit dem Resultat dennoch.
Mit ihren bisherigen Erfolgen, für die sie teilweise stundenlang in wärmerem Wasser unterwegs war, sei der gestrige Wettkampf schwierig zu vergleichen, meint Wiedmer: «Die langen Strecken sind vor allem mental hart. Im Eiswasser ist dafür die Überwindung, überhaupt reinzukommen, höher.» Die Stimmung an der WM beschrieb die junge Frau als «super». Rund ums Becken hätten mehrere Hundert Zuschauer die Wettkämpfe verfolgt.
Als nächstes Ziel peilt Wiedmer eine weitere Durchquerung in der Nordsee an. Sofern alles klappt, will sie im Sommer die Meerenge zwischen der schottischen Insel Islay und Giant's Causeway in Nordirland zurücklegen. Sabrina Wiedmer wäre die Erste, die dies je schwimmend getan hätte.
gbs
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