Umfrage in Wangen an der AareIm Städtli soll die Tempolimite nochmals runter
Der Wangener Gemeinderat schraubt am Verkehrskonzept – dazu holt er die Meinung der Bevölkerung ein.

Es ist ein ewiges Thema in Wangen an der Aare: Autos, Lastwagen und Motorräder, die durch das historische Städtli brausen. Einige Leute stören sich am Verkehr. Andere, wie Restaurant- und Hotelbetreiber, können hingegen davon profitieren.
Im Vorfeld der Kampfwahl vom vergangenen 7. März zwischen Barbara Jäggi (Freie Wähler) und Christoph Kiefer (parteilos/FDP) sagte der heutige Gemeindepräsident gegenüber dieser Zeitung: «Es gilt, eine ausgewogene Lösung zu realisieren, die möglichst allen Interessen gerecht wird. Für mich hat Priorität, dass die Emissionen reduziert werden und das Städtli an Attraktivität gewinnt.»
Ansichten haben sich geändert
Nun nimmt sich der neu formierte Gemeinderat des Themas an. Man habe sich entschieden, der Bevölkerung seine Vision zu eröffnen und diese in die Vernehmlassung zu schicken, heisst es in einer Mitteilung. Und weiter: «Dem Gemeinderat ist bewusst, dass bereits Ende 2015, Anfang 2016 eine Vernehmlassung zu diesem Thema gemacht wurde.» Damals entstanden in anderen Teilgebieten von Wangen, wie etwa bei der Schule und im Städtli, Tempo-30-Zonen.
In den vergangenen sechs Jahren hätten sich – auch im Gremium – die Ansichten verändert. Zudem kämen aus verschiedenen Gebieten ausserhalb der bereits bestehenden 30er-Zonen Voten aus der Bevölkerung, dass zu schnell gefahren werde und Kinder gefährdet seien.
Die Wangener Exekutive ist der Auffassung, dass eine «einfache, verständliche Regelung ohne viele Regimewechsel» zur Akzeptanz und zur Einhaltung beitragen werde. Ihr schwebt Folgendes vor:
Im Bereich Städtli und Hinterstädtli soll eine Begegnungszone eingerichtet werden. Die Abgrenzung ist bei den Stadttoren und im Bereich der Zufahrt von der «In der Gass» vorgesehen.
Nördlich der Bahnlinie soll eine Tempo-30-Zone entstehen.
Die 30er-Zone im Bereich Schachenstrasse und Strandweg bleibt erhalten.

Geht es nach dem Rat, haben im Städtli künftig also die Fussgängerinnen und Fussgänger Vortritt vor dem motorisierten Verkehr. Die erlaubte Höchstgeschwindigkeit für Fahrzeuge beträgt in einer Begegnungszone 20 Kilometer pro Stunde. Es gilt Rechtsvortritt und Fussgängerstreifen sind keine vorgesehen.
Bis Mitte Juli
Mit einer Umfrage will die Exekutive herausfinden, ob die von ihr definierte Stossrichtung Unterstützung in der Bevölkerung von Wangen findet. Die Teilnahme läuft bis am 15. Juli, der Bogen mit den drei Fragen ist auf der Gemeindewebsite aufgeschaltet.
Über das Umfrageergebnis und das weitere Vorgehen beabsichtigt der Gemeinderat schon in diesem Herbst zu informieren.
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