Herzchirurg Carrel sprach über «Härzbluet»
Im Anschluss an die statutarischen Geschäfte des FC Thun sprach ein Fachmann in Sachen «Härzbluet»: Herzchirurg Thierry Carrel moderierte gekonnt einen «Ausflug in die Herzgegend in 10 Bildern».

«Härzbluet für üse FC Thun» – so lautete das Credo der Spendenaktion, die der Oberländer Fussballklub vergangenes Jahr zu seiner eigenen Finanzierung lancierte. Passend zum Thema nahm der Freiburger Herzchirurg Thierry Carrel, als Co-Chefarzt der Herzchirurgie an der Hirslanden-Klinik in Aarau tätig, die anwesenden Aktionäre mit auf einen «Ausflug in die Herzgegend in 10 Bildern».
400 000 Badewannen Blut
Carrel verstand es dabei, den Anwesenden innert 20 Minuten wissenswerte und kuriose Fakten rund um das Organ zu präsentieren. «Es existieren zahlreiche bildliche und sprachliche Vorstellungen vom Herzen», sagte er und zeigte ein Bild der ersten nachweisbaren Herzdarstellung. Diese fanden Forscher im spanischen Santander und datierten sie auf 10 000 Jahre vor Christus. Darauf zu sehen ist ein Elefant, seine Herzregion ist mit einem Kreuz versehen.
«Die Elefantenjäger wussten damals also schon genau, wo sie das Tier treffen mussten, um es tödlich zu verletzen», erläuterte Carrel. Neben seinen Ausführungen zu den ersten Herzoperationen oder zum Tod der österreichischen Kaiserin Sissi – durch einen Messerstich ins Herz – kam Carrel auch auf die ausserordentliche Leistung zu sprechen, die ein menschliches Herz erbringt. «Wenn sie 80 Jahre alt werden, schlägt ihr Herz in dieser Zeit zweieinhalb bis drei Milliarden Mal», rechnete er dem Publikum vor und ergänzte, dass mit der Pumpleistung eines einzigen Herzens in 80 Jahren 400 000 Badewannen mit Blut gefüllt werden könnten.
«Bewegung tut gut»
Was braucht es jedoch, damit ein Herz auch 80 Jahre lang regelmässig schlägt? «Bewegung tut dem Herzen gut, das ist bekannt», sagte Carrel. Sport könne ausserdem das Risiko des Todes durch eine Herzkrankheit um 20 bis 30 Prozent mindern. «Dabei gibt es Ausnahmen: Wer sich zum Beispiel in extremen Höhen von 8000 Metern über Meer bewegt, erhält zu wenig Sauerstoff, um sein Herz ausreichend zu versorgen. Das Risiko der Arteriosklerose nimmt zu», erklärte Carrel.
Auch der plötzliche Herztod bei Sportlern komme durchaus vor. Ein vergrösserter Herzmuskel könne eine der Ursachen dafür sein.
Bei den delikaten Herzoperationen, die heute durchgeführt werden, sei die moderne Technologie zentral, sagte Carrel. «Operiert wird indirekt, wir Chirurgen schauen dabei nicht auf unsere Hände, sondern verfolgen unsere Bewegungen am Bildschirm.»
Zuletzt kam Thierry Carrel auf seine Projekte in Nordafrika und im westsibirischen Perm zu sprechen. Dort steckt er sein eigenes «Härzbluet» in die Ausbildung von künftigen Herzchirurgen.
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