Gemeinde spart – Bernstrasse bleibt eine Holperpiste
Die Gemeinderechnung 2016 schliesst zwar besser ab als budgetiert. Aber insbesondere bei den Strassen wurden die Investitionen auf ein Minimum heruntergefahren. Das birgt Risiken.

Die Ostermundiger Bernstrasse ist übersät mit Spurrinnen und Schlaglöchern. Auf dem Trottoir spriessen Gräser aus dem Asphalt. Und die Werkleitungen unter der Strasse sind teilweise 100-jährig; sie müssten dringend ersetzt werden, betonen die Behörden bei jeder Gelegenheit.
Dennoch wird seit Jahren nur das Nötigste geflickt. «Bevor wir hier grössere Investitionen tätigen, muss klar sein, wie es punkto Tram weitergeht», erklärte Gemeindepräsident Thomas Iten (parteilos) gestern bei der Präsentation der Gemeinderechnung 2016. Es mache keinen Sinn, jetzt viel Geld in die Bernstrasse zu investieren und sie nach dem Tramentscheid je nach dem nochmals umzubauen.
Auch in andere Strassen und Anlagen investiert Ostermundigen derzeit wenig Geld. Letztes Jahr betrugen die Nettoinvestitionen 2 Millionen Franken, nicht einmal halb so viel wie budgetiert. Der sogenannte Investitionsanteil lag bei 2,5 Prozent; ein Wert unter 10 Prozent gilt laut Kanton als «schwach».
Mit den Investitionen derart zurückzufahren, ist gefährlich. Eine Zeit lang sparte Ostermundigen zum Beispiel beim Unterhalt der Schulhäuser. Umso teurer wurden danach die Gesamtsanierungen. «Wir sind uns bewusst, dass wir diesbezüglich wachsam sein müssen», sagt Thomas Iten.
Umso mehr, als Ostermundigen in den nächsten Jahren verschiedene Grossprojekte finanzieren muss, etwa die Sanierungen der Kindergärten und der Pensionskasse. Für Letztere hat die Gemeinde mittlerweile über 27 Millionen Franken zurückgestellt.
Höhere Steuereinnahmen
Es gibt aber auch hoffnungsvolle Nachrichten zu den Ostermundiger Finanzen. Die Gemeinderechnung 2016 schliesst unter dem Strich mit einem Defizit von 3,6 Millionen Franken, das ist um 2,4 Millionen besser als budgetiert. Auch der Steuerhaushalt war weniger defizitär als angenommen; die Steuereinnahmen fielen um rund 1 Million Franken höher aus.
«Das Bevölkerungswachstum schlägt nun zu Buche», sagt Gemeinderat Erich Blaser (SVP). Ohne dieses Wachstum wäre das Eigenkapital der Gemeinde praktisch aufgebraucht. Dank den höheren Steuereinnahmen liegen jetzt noch 1,4 Millionen in der Kasse.
maz
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