Geiselnehmer erschossen – Kind gerettet
Nach einem einwöchigen Nervenkrieg hat die US-Bundespolizei FBI das Geiseldrama von Alabama mit Gewalt beendet und den fünfjährigen Jungen befreit. Der Entführer kam dabei ums Leben.
Gewaltsames Ende des Geiseldramas in den USA: Die Polizei im US-Südstaat Alabama hat einen 5-jährigen Knaben nach fast einwöchiger Gefangenschaft aus einem unterirdischen Bunker befreit. Der kleine Ethan sei wohlauf, der 65-jährige Entführer tot, teilte die Polizei mit.
Die Motive des Täters blieben noch im Dunkeln. Der Knabe, der an Autismus leiden soll, war fast eine Woche lang durch ein Belüftungsrohr im Bunker mit Medikamenten, Spielzeug und Lebensmitteln versorgt worden.
Spezialeinheiten der Bundespolizei FBI hätten den gut einen Meter unter der Erde liegenden Bunker gestürmt, nachdem die Verhandlungen mit dem Kidnapper ins Stocken geraten waren, sagte FBI-Agent Stephen Richardson nach der Befreiung des Kindes in Midland City vor Journalisten. Der Täter habe auch eine Waffe in der Hand gehalten, der Knabe sei in «unmittelbarer Gefahr» gewesen. Der FBI-Beamte sagte jedoch nicht, wie der Kidnapper ums Leben kam.
Der 5-Jährige wurde zur Untersuchung in ein Spital gebracht, wo Richardson ihn besuchte. «Es geht ihm gut, er lacht, scherzt, spielt, isst», sagte der FBI-Mann laut CNN.
Einwöchiges Drama
Das Geiseldrama hatte am Dienstag vergangener Woche begonnen. Der 65-jährige Vietnamveteran überfiel nach Angaben der Polizei einen Schulbus, erschoss den Fahrer und brachte den Knaben in seine Gewalt.
Seitdem hatte die Polizei zunächst in Verhandlungen versucht, den Mann zur Aufgabe zu überreden. Während der gesamten Zeit hielten sich die Behörden mit Informationen extrem zurück. Es wurde nichts über den Inhalt der Verhandlungen und mögliche Forderungen bekannt.
Anwohner berichteten von Explosionen und Schüssen, die sie bei der Erstürmung des Bunkers durch die Sicherheitskräfte gehört hätten. Fragen hierzu wollte Richardson nicht beantworten. Nachdem die gute Nachricht von der Befreiung die Runde gemacht hatte, liessen Autofahrer auf dem nahen Highway die Hupen tönen.
In dem Bunker gab es nach Angaben des zuständigen Sheriffs Wally Olson einen elektrischen Heizofen sowie Decken. Den Bunker habe der Mann selbst angelegt, berichteten Medien. Olson bezeichnete es als «Gnade Gottes», dass der Knabe unversehrt befreit werden konnte.
Nachbarn und Medien berichteten, es habe sich bei dem Täter um einen Mann mit Hang zur Gewalt und einer «Antiregierungshaltung» gehandelt. Nach Angaben der US-Marine leistete er von 1964 bis 1969 Militärdienst.
Bei seinem Überfall auf den Schulbus habe er zunächst versucht, zwei Kinder in seine Gewalt zu bringen. Weil der Fahrer den Gang blockierte, hätten mindestens 21 Kinder durch eine Nottür im hinteren Teil des Busses fliehen können.
SDA/chk
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