Fünf Wohntrends, die bleiben
Was zurzeit in Sachen Design, Farben und Materialien gefragt ist. Und wie man seine Wohnung für den Sommer fit macht.

1. Hauptsache flexibel
Selbst die glühendsten Anhängerinnen der japanischen Ordnungshüterin Marie Kondo kennen die Herausforderung, die ein sogenanntes Puffzimmer stellen kann. Dieser Raum, der gern auch als «Arbeitszimmer» bezeichnet wird, ist meistens nicht mehr als ein Abstellplatz für alles, was man im Alltag nicht sehen möchte. Aus gutem Grund bleibt die Tür zu diesem Zimmer geschlossen, wenn Gäste eine Wohnungsbesichtigung wünschen. Auch wenn in diesem Zimmer ein Schreibtisch steht und vielleicht auch ein Regal mit säuberlich angeschriebenen Ordnern («Steuerunterlagen 1995–1999»), den Bürokram machen wir dann doch lieber am Küchentisch. Zeit, das zu ändern!
Zuerst muss natürlich entrümpelt werden. Dann gilt es, realistisch zu überlegen, wofür man den Raum nutzen möchte. Entscheidet man sich für ein Homeoffice, lohnt sich der Kauf von flexiblen und leichtgewichtigen Möbelstücken. Nichts gegen den geerbten Sekretär aus schwerem Nussbaum, aber ein schmales Pult mit eingebautem Stauraum, integrierter Lichtquelle und einem USB-Anschluss spart nicht nur Platz, sondern kann auch auf verschiedene Arten genutzt werden. Multifunktionale Regale können auf- und ausgebaut werden.
Und das Schönste: Lange Zeit sahen funktionelle Möbel so aus, wie es ihr Name sagt: zweckmässig, aber unterkühlt. Heute werden sie aus verschiedenen Holzarten designt und haben eine moderne, aber auch wohnliche Ausstrahlung. So lässt sich einfach Ordnung halten. Und das stilvolle Daybed, das jetzt im neuen Arbeitszimmer Platz hat, lädt zu einem Powernap ein.
2. Hoch die Teller
Weisses, klassisches Porzellan wird nie aus der Mode kommen. Doch diese Saison darf es im Schrank bleiben. Statt zeitloser Eleganz wird es jetzt poppig-bunt – der Fantasie sind bei der unkonventionellen Tischkultur keine Grenzen gesetzt. Und so bekommt das Kaffeeservice mit dem Goldrand, das zuhinterst im Schrank ein trauriges Dasein fristete, ein neues Leben. Und es harmoniert überraschenderweise perfekt mit den grafischen Designtellern und den farbenfrohen Keramikteilen aus Sizilien.

Wer sein Mix-Service noch etwas ausbauen möchte, der findet auf Flohmärkten echte Schnäppchen. Und wer es nicht nur bunt, sondern auch unkonventionell mag, kann seine Lieblingsteller auch an die Wand hängen. Besonders fantasievolle Exemplare findet man etwa bei Fornasetti.com.
3. Handwerk selbst gemacht
Kreative Ideen fürs Zuhause, die man selber umsetzt, sind gefragt. Auf Plattformen wie Pinterest finden sich unzählige Ideen für das sogenannte DIY – Do it yourself. Doch auch Menschen, die sich bis jetzt für das Basteln und Werken nicht begeistern konnten, sollten einen Gestaltungsversuch wagen. Techniken wie das Flechten und Knüpfen verschiedenster Materialien oder auch das Batiken erleben gerade ein Revival. Darum feiern auch natürliche Materialien wie Rattan, Bast oder Stroh ein Comeback. Sie verzieren Spiegel, Lampen oder Duftkerzen. Hocker, Sessel und Körbe gibt es in den verschiedensten Varianten. Und auch die geschmähte Jute taucht plötzlich wieder auf – nicht als Einkaufstasche, sondern zum Beispiel als bunt gefärbter Teppich.
Nachdem im letzten Sommer die typischen Batikmuster bereits auf Kleidern auftauchte, hält die Färbetechnik aus Indonesien jetzt auch in der Wohnung Einzug. Man findet sie auf Keramik- oder Glasobjekten oder auch auf Bodenkissen und Bettwäsche. Neben Batik waren in den 70er-Jahren Objekte aus Makramee beliebt. Lange Zeit war die Knüpftechnik mit natürlichen Materialien wie Sisal, Wolle, Schnur, Seil oder Garn von der Bildfläche verschwunden. Mit dem nordischen Scandi-Style wurden Hängeobjekte, dekorative Wandteppiche, aber auch Accessoires aus diesen natürlichen Materialien wieder gefragt.
4. Gelb in allen Varianten
Gelb ist keine unkomplizierte Farbe. Egal, ob man es trägt oder in der Wohnung als Farbe einsetzt. Ein leuchtendes Goldgelb zieht schnell die Aufmerksamkeit auf sich und lässt ein Gesicht oder einen Raum blass wirken. Deshalb war Gelb wohl nicht unbedingt die Lieblingsfarbe von Designern. Das könnte sich diesen Frühling und Sommer ändern. Oft gibt die Mode vor, was es kurze Zeit später für den Interiorbereich zu kaufen gibt. Und so sah man die Farbe bei den letztjährigen Modeschauen in allen Varianten.

Wie viel Platz man der Sonnenfarbe einräumen will, ist Geschmacksache. Mit einer Wand in zartem Buttergelb geht man fast kein Risiko ein, kann aber viel Frische gewinnen. Frotteewäsche in Gelbtönen etwa machen das Badezimmer einladend. Hübsche Stühle und Tische in Vanillegelb gibt es bei Fritzhansen.com oder bei Kartell.com. Bevor man sich jedoch für das knallgelbe Sofa entscheidet, sollte man vielleicht ein paar Kissen und Plaids kaufen, um danach keinen Augenschaden zu riskieren.
5. Rein und raus
Mit «In» und «Out» sind für einmal keine Trends, sondern Möbelstücke, Accessoires und Textilien gemeint, die sowohl in der Wohnung wie auch in den Aussenbereichen genutzt werden können. Erfreulicherweise ist das Umweltbewusstsein auch bei Produzenten und Konsumenten gewachsen, wenn es um die Materialien für die Möbelstücke geht.
Besonders gefragt sind in dieser Saison modulare Möbelstücke, zum Beispiel Sofas und Sessel, die sich je nach Bedürfnisse verschieden zusammensetzen lassen. Auch hier ist der Mix mit natürlichen Materialien wie Holz sowie Rattan oder anderen Geflechten gefragt. Outdoor-Teppiche haben ihr «Plastik»-Image endgültig abgelegt. So hat Jaime Hayón für den spanischen Hersteller Nanimarquina.com einen In- und Outdoorteppich mit den aktuell so gefragten Gesichtern designt. Das Outdoormodell wird in Handtuft-Technik in Indien gefertigt und besteht aus hundert Prozent rezykliertem PET.
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