Hitzesommer im Ticker: Gewitter ziehen übers Land – lokal mit starken Regenfällen | Vier Seen mit historisch tiefen Wasserständen
Hitzesommer im Ticker – Gewitter ziehen über die Schweiz – lokal gibt es starke Regenfälle | 4 Schweizer Seen mit historisch tiefen Wasserständen
Weite Teile Europas leiden unter einer Hitzewelle und unter Trockenheit. Wir berichten laufend.
Das Wichtigste in Kürze
Nach einer Hitzewelle wurde es in der Schweiz anfangs August merklich kühler, vor allem im Norden.
Die Trockenheit macht weiterhin zu schaffen.
Weiterhin wüten Waldbrände in Teilen Europas. Die Gefahr von Feuern bleibt akut.
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Am Montag ziehen teils heftige Gewitter über die Schweiz. Erste Gewitterzellen zogen am frühen Nachmittag über den Jura in Richtung Basel. «Das Gewitter in Basel wird weiterziehen und die Region Schaffhausen streifen», sagt Roger Perret von Meteonews gegenüber «20 Minuten». Unwettermässig werde es vor allem die Voralpen und Berggebiete treffen. Das Flachland dürfte vom Gröbsten verschont bleiben.
Nach der Einschätzung von Perret dürften sich die Gewitterzellen in der Ostschweiz, über Graubünden und im Süden entladen. Auch in der Zentralschweiz dürfte es zu starken Regenfällen kommen.
Am frühen Abend verlagerten sich die Unwetter über die Voralpen. Wie Meteonews berichtete, sollten sich die Gewitter bis 20 Uhr weitgehend auflösen. Ab 22 Uhr ist es gemäss Prognosen dann schweizweit fast überall trocken, nur um St. Moritz werden weitere Niederschläge erwartet.
Anhaltende Trockenheit
Die Regenfälle in den folgenden Tagen könnten auch die angespannte Lage wegen der Trockenheit in der Schweiz etwas entspannen. SRF Meteo rechnet damit, dass ab Mittwoch bis Samstag in der ganzen Schweiz etwas Regen fallen wird. Das reiche aber noch nicht um aufzuatmen, lindere aber die bislang anhaltende Situation, erklärt der Wetterdienst auf Twitter.
Die Wasserstände im Boden-, Walen-, Vierwaldstätter- und Luganersee sind auf einem historischen Tiefpunkt. In den Flüssen herrscht Niedrigwasser, wie es nur alle zwei bis zwanzig Jahre vorkommt. Durch die Trockenheit ist auch der Grundwasserstand tief.
Von den Schweizer Seen haben nur der Thunersee und die Seen am Jurarand durchschnittliche Wasserstände, wie das Bundesamt für Umwelt (Bafu) am Montag auf Anfrage der Nachrichtenagentur Keystone-SDA mitteilte. Neben den historischen Tiefständen der vier Seen in der Ost-, Zentral- und Südschweiz weisen die restlichen Seen unterdurchschnittliche Pegelstände aus.
In den kleineren und mittelgrossen Flüssen der Schweiz herrscht besonders im Mittelland und im Südtessin eine Niedrigwassersituation, die statistisch gesehen nur alle zwei bis sogar zwanzig Jahre vorkommt. Rhein und Reuss führen so wenig Wasser, dass die Werte zu den tiefsten bisher in den Sommermonaten gemessenen gehören. Aare und Limmat weisen tiefe Pegelstände auf, wie sie nur alle zwei bis fünf Jahre zu beobachten sind.
In den Alpen fliesst wegen des heissen Wetters viel Schmelzwasser von den Gletschern ab. Diese intensive Gletscherschmelze dürfte gemäss den hydrologischen Daten des Bafu weiterhin anhalten.
Regen hilft wenig
Entspannung ist nicht in Sicht: Trotz der für die Wochenmitte prognostizierten Regenfälle bleibt die Niedrigwasserlage in den grösseren Flüssen und Seen bestehen. Die Regenmenge reicht nicht für einen Anstieg des Wasserstands.

Höhere Abflüsse wird es dank des Regens gemäss Bafu auf der Alpensüdseite und am Alpenhauptkamm geben. Das führt auf der Alpennordseite zu einer vorübergehenden Milderung der Niedrigwassersituation, aber lediglich in Bächen und kleineren Flüssen.
Die Trockenheit der letzten Monate hat zudem Folgen für das Grundwasser. Nach Bafu-Angaben liegen die Grundwasserstände verbreitet tief. Die Quellabflüsse sind uneinheitlich. Das erwartete Regenwetter könnte lokal und vereinzelt beim Quellwasser zu einem Anstieg führen.
In dieser Woche wird es hierzulande (endlich) wieder einmal regnen. Am Montagvormittag scheint noch die Sonne. Doch dann folgen am Nachmittag und gegen Abend die langersehnten Regengüsse und sogar Gewitter, wie SRF Meteo in einem Tweet ankündigt. Bereits in der Nacht auf Montag hat es stellenweise schon geregnet.
Auch Meteonews kündigt Regen an.
Dass die Nässe bitter nötig, ist, wissen nicht nur die Bäuerinnen und Bauern, sondern zeigen auch Bilder zum Vergleichen aus dem Maggia-Delta im Tessin.
Am Dienstag ist es noch einmal heiss und schön, wie die Wetterabteilung von SRF Meteo auf der SRF-Homepage prophezeit. Aber ab Mittwoch kommt es bis zum Samstag immer wieder zu Regengüssen, aber auch zu Gewittern, die recht heftig werden können.
Etwa 1500 Bewohner mehrerer Ortschaften im Nordosten Spaniens haben ihre Häuser wegen eines ausser Kontrolle geratenen Waldbrandes teils fluchtartig verlassen müssen.
Die Flammen in der Region um den Ort Añón de Moncayo etwa 70 Kilometer westlich der Grossstadt Saragossa würden von starken Windböen immer wieder angefacht, sagte ein Feuerwehrmann im staatlichen spanischen Fernsehsender RTVE am Sonntag. Zudem ändere sich die Windrichtung dauernd. Die Lage sei kritisch.
Im Fernsehen war zu sehen, wie Bewohner der Region schon eingehüllt in beissenden Rauch mit Gartenschläuchen und Wassereimern versuchten, die Flammen an den Rändern der Dörfer aufzuhalten. Sie wurden von 300 professionellen Brandbekämpfern unterstützt. Auch weiter südlich in Jumilla bei Murcia bekämpfte die Feuerwehr bei starkem Wind einen Waldbrand, der durch einen Blitz ausgelöst worden sein soll.
Im Zusammenspiel mit einer seit Monaten anhaltenden Dürre und grosser Hitze, die Experten auf den Klimawandel zurückführen, sowie sehr trockener Luft kommt es immer wieder zu Waldbränden. 2022 ist für Spanien das verheerendste Waldbrand-Jahr seit Beginn der Erfassungen.

Seit Jahresbeginn wurden nach Messungen des europäischen Erdbeobachtungssystems Copernicus bei fast 388 Waldbränden schon mehr als 260'000 Hektar zerstört. Diese 2600 Quadratkilometer entsprechen der Fläche des Saarlandes.
Aufatmen in Stabio im Südtessin: Das Thermometer fiel am Freitag unter 30 Grad, nämlich auf exakt 29,0 Grad. Und dies erstmals wieder nach 38 Tagen. Das entspricht einem Schweizer Rekord, wie SRF Meteo twitterte.
Die höchste Temperatur in der Schweiz wurde demnach am Freitag in der Walliser Kantonshauptstadt Sitten gemessen: 32,8 Grad.
Im Kampf gegen den riesigen Waldbrand bei Bordeaux im Südwesten Frankreichs hat die Feuerwehr am Freitag einen ersten Erfolg vermeldet. Das Feuer habe sich zuletzt nicht mehr stark ausgebreitet, sagte der Verwaltungschef von Arcachon, Ronan Léaustic. Bei Temperaturen bis 37 Grad und anhaltender Trockenheit sei aber weiter «äusserste Wachsamkeit» geboten. Auch in Portugal kämpften immer noch mehr als 1500 Feuerwehrleute gegen Waldbrände im Naturpark Serra da Estrela.
Die 40 Kilometer lange Feuerfront in den Départements Gironde und Landes an der französischen Atlantikküste hat seit Dienstag schon 7400 Hektar Pinienwald zerstört. 10.000 Menschen mussten in Sicherheit gebracht werden, einige von ihnen bereits zum zweiten Mal. Bei dem Feuer handelt es sich um einen wieder aufgeflammten Brand, der bereits Mitte Juli gewütet hatte. Von Donnerstag auf Freitag gab es aber keine weiteren Evakuierungen, wie Léaustic sagte.
Die 1100 Einsatzkräfte aus Frankreich wurden am Freitag nach Angaben der Behörden «seit dem Morgengrauen» von mehr als 360 Feuerwehrleuten aus anderen europäischen Ländern unterstützt. Am Donnerstagabend trafen nach Angaben der französischen Behörden 65 Feuerwehrleute aus Deutschland mit 24 Fahrzeugen in dem Waldbrandgebiet ein. Weitere Unterstützung kam aus Rumänien, Polen und Österreich. Griechenland und Italien helfen mit Löschflugzeugen aus.
Mit Hilfe aus sechs europäischen Ländern will Frankreich mehrere Waldbrände unter Kontrolle bekommen, die vor allem im Südwesten des Landes wüten. Deutschland, Griechenland, Polen, Rumänien, Schweden und Österreich hätten ihre Unterstützung zugesagt, erklärte Frankreichs Präsident Emmanuel Macron am Donnerstag und lobte die «europäische Solidarität». Am Abend kamen die ersten 65 Feuerwehrleute aus Deutschland im Grossraum Bordeaux an.
In mehreren Regionen Frankreichs wüten derzeit massive Brände. Am stärksten betroffen ist das Département Gironde im Südwesten des Landes. Dort zerstörten die Flammen bei Bordeaux seit Dienstag 7400 Hektar Wald, 10.000 Menschen mussten in Sicherheit gebracht werden, einige von ihnen bereits zum zweiten Mal. Bei dem Feuer handelt es sich um einen wieder aufgeflammten Brand, der bereits Mitte Juli gewütet hatte.

Mehrere der evakuierten Bewohner hinterliessen auf weissen Bettlaken an ihren Häusern Botschaften für die Einsatzkräfte: «Danke an die Feuerwehr», war dort unter anderem zu lesen. «Man hat den Eindruck, man ist in Kalifornien, es ist gigantisch», sagte Feuerwehrmann Rémy Lahlay, der seit 22 Jahren Brände löscht. «Wir werden von den Ereignissen überrollt. Auf so etwas kann man sich nicht vorbereiten.»
Mehr als tausend Feuerwehrleute sind allein in der Gironde im Einsatz, landesweit sind es laut Macron mehr als 10.000. Premierministerin Elisabeth Borne und Innenminister Gérald Darmanin waren am Donnerstag in dem Département, um sich ein Bild der Lage zu machen. Darmanin hatte am Mittwoch erklärt, es bestehe der Verdacht, dass die Feuer auf Brandstiftung zurückgingen.
Auch in anderen Regionen Frankreichs lodern Waldbrände. Einer der beiden Brände, die seit Dienstag mehr als 460 Hektar Wald im Süden des ostfranzösischen Départements Jura zerstört haben, war auch am Donnerstag noch aktiv.
In einem Naturpark in Portugal sind bei Waldbränden mindestens 3000 Hektar Vegetation in Flammen aufgegangen. Ersten Angaben örtlicher Behörden zufolge wurden vier Feuerwehrleute beim Einsatz in der im Zentrum des Landes gelegenen Serra da Estrela verletzt. Mehrere Ortschaften sind von den Flammen bedroht.
Der Brand war am Samstag in der Gemeinde Covilha ausgebrochen. Er schien Anfang der Woche zunächst unter Kontrolle – flammte dann aber am Dienstagnachmittag erneut auf. Etwa 1000 Feuerwehrleute sind gegen die Flammen im Einsatz.
Der Naturpark Serra da Estrela liegt im höchstgelegenen Gebiet des portugiesischen Festlands, die höchsten Gipfel erreichen fast 2000 Meter über dem Meeresspiegel. Die Umweltschutzorganisation Quercus befürchtet durch die Brände einen erheblichen Verlust an Biodiversität.
Portugal leidet in diesem Jahr unter aussergewöhnlicher Trockenheit. Das nationale meteorologische Institut registrierte den heissesten Juli seit über 100 Jahren. 70.000 Hektar Vegetation gingen nach Zahlen des Naturschutzinstituts ICNF seit Jahresbeginn in Flammen auf.
Armeehelikopter transportieren in diesen Tagen Wasser auf Freiburger Alpen, die noch nie eine solche Hilfe benötigten. Das sagte der Direktor der Freiburgischen Landwirtschaftskammer am Mittwoch an einem Medientermin zum Einsatz der Armee im Kanton.
Frédéric Ménétrey sprach am Anlass in Broc FR von einer extremen Situation. «Wenn es nicht bald regnet, werden wir bald erste Alpabzüge sehen», sagte Ménétrey weiter.

Seit dem 4. August steht die Schweizer Armee im Kanton Freiburg im Einsatz, um gewisse Alpwirtschaftsbetriebe mit Wasser zu versorgen. Er wisse, sagte der Kommandant der Territorialdivision 1, Mathias Tüscher, dass der Kanton Freiburg bereits ein Gesuch um Verlängerung der Hilfe vorbereite.
Ursprünglich wollte die Armee in diesem Kanton bis Mitte August fliegen. Nun könnte sie im Kanton bis Ende August im Einsatz stehen. Mit drei Superpumas hilft sie auf Alpen, die nicht per Strasse erreichbar sind. Schon 2003, 2015 und 2018 hatten Helikopter Freiburger Alpwirtschaftsbetriebe mit Wasser versorgt.

Die Armeehelis werden sehr geschätzt, denn sie transportieren auf einmal anderthalb Tonnen Wasser – drei- bis fünfmal mehr als ein ziviler Helikopter. Die Armee hilft allerdings nur, wenn das nicht auch zivile Dienstleister tun können.
Noch nicht allzu dramatisch schätzte am Mittwoch der Käser Jacques Ruffieux auf der Alp Tissiniva auf 1632 Metern über Meer die Lage ein. Diese liegt oberhalb von Charmey FR. Er gehe davon aus, dass er mit der Hilfe der Armee noch eine weitere Woche ohne Regen auskomme. Nach den schwachen Regenfällen von vergangener Woche habe er beschlossen, um Hilfe nachzusuchen.
Die Schweizer Armee hat in diesem Sommer auch schon im Kanton Obwalden Alpwirtschaftsbetriebe mit Wasser versorgt.

Bei Bordeaux im Südwesten Frankreichs ist einer der grossen Waldbrände wieder aufgeflammt. Das Feuer bei Landiras breitet sich rasend schnell aus und hat seit Dienstagnachmittag schon 6000 Hektar Wald zerstört, wie die Behörden des Départements Gironde am Mittwoch mitteilten. Rund 6000 Menschen mussten ihre Häuser verlassen, im Ort Belin-Béliet wurden 16 Häuser beschädigt oder zerstört. Die Autobahn A63 von Bordeaux nach Bayonne wurde gesperrt.
In der Gironde hatten ab Mitte Juli zwei riesige Waldbrände gewütet, einer in Landiras südlich von Bordeaux und ein weiterer in Teste-de-Buch bei Arcachon an der Atlantikküste. Die beiden Brände zerstörten 20'800 Hektar Wald. Mehr als 36'000 Menschen mussten vor den Flammen in Sicherheit gebracht werden, unter ihnen 6000 Touristen, die auf später durch das Feuer zerstörten Campingplätzen an der berühmten Düne von Pilat ihren Urlaub verbrachten.

Das Feuer bei Arcachon wurde Ende Juli gelöscht. Das Feuer bei Landiras konnte zwar unter Kontrolle gebracht, aber nie vollständig gelöscht werden. Brandherde im Boden flammten nun wieder auf.
Das Feuer sei «sehr heftig» und habe sich schon bis ins Département Landes weiter südlich ausgebreitet, teilte die Präfektur der Gironde mit. In den Gemeinden Saint-Magne, Belin-Béliet und Hostens, die alle drei mitten im Wald liegen, mussten schon in der Nacht 3600 Menschen ihre Häuser verlassen. Von einer weiteren Evakuierungsaktion am Mittwoch waren 2000 Menschen betroffen. Im benachbarten Département Landes mussten mehr als 200 Menschen ihre Häuser verlassen.
Rund 500 Feuerwehrleute waren im Einsatz, um die Flammen zu löschen. Guespereau sagte, wegen der Hitze, der Trockheit und der geringen Luftfeuchtigkeit seien die Wetterbedingungen «sehr ungünstig». Das Risiko einer weiteren Ausbreitung des Feuers sei «sehr hoch».
Der diesjährige Juli ist in Spanien der heisseste Monat seit Beginn der Aufzeichnungen im Jahr 1961 gewesen. Mit einer Durchschnittstemperatur von 25,6 Grad habe er den Juli 2015 (als Rekordmonat zuvor) um 0,2 Grad Celsius übertroffen, teilte der Meteorologische Dienst Aemet am Montag mit. Zudem liege dieser Wert 2,7 Grad über dem langjährigen Mittel für den Sommermonat Juli. Auf Platz drei folge nun der August 2003 mit 24,9 Grad, hiess es.
Zum Hitzerekord sagte Aemet-Sprecher Rubén del Campo: «Wir haben im Juli praktisch den ganzen Monat lang eine sehr warme Luftmasse über unserem Land gehabt.» Die Hitzewelle zwischen dem 9. und 26. Juli sei von «einer noch wärmeren Luftmasse aus dem Norden Afrikas zusätzlich genährt» worden, erklärte er. Diese Hitzewelle, die das Festland und die Balearen heimgesucht habe, sei mit einer Dauer von 18 Tagen die zweitlängste seit Beginn der Erfassungen gewesen.
Im Zusammenspiel mit einer bereits seit Monaten andauernden Dürre und starken Winden hatte die Hitze laut Aemet im Juli die Ausbreitung zahlreicher Brände begünstigt.
2022 ist für Spanien bereits jetzt das verheerendste Waldbrand-Jahr seit Beginn der Erfassungen. In den ersten sieben Monaten zerstörten die Flammen mehr als 2000 Quadratkilometer – das entspricht in etwa der Grösse der Kanareninsel Teneriffa beziehungsweise ist eine Fläche doppelt so gross wie die Ostsee-Insel Rügen.
Vielerorts brennt es in Spanien dieser Tage weiter, die Situation ist aber entspannter als im Juli.
Die Klimaerwärmung hat in der Schweiz die Landschaft in den letzten 20 Jahren sichtbar verändert. Im Mittelland ähnelt das Landschaftsbild nach Ansicht der Stiftung Landschaftsschutz Schweiz immer mehr der mittelitalienischen Toskana.
Grund seien die «Klimaerhitzung» respektive die zunehmend lang andauernden Hitze- und Trockenheitsperioden, teilte die Stiftung am Montag mit.
Die Dominanz des Grüns im Sommer schwinde mehr und mehr, hiess es in der Mitteilung. Dagegen würden helle Farbtöne in Gelb und Braun stärker hervortreten. Auffällig seien goldgelbe Stoppelfelder und gelbbraune abgemähte Wiesen und Brachstreifen. Wiesenblumen seien rasch verblüht und die Krautpflanzen welkten schnell. Gelb sei auch überaus früh an den verfärbten Blättern der Laubbäume der Wälder zu erkennen. Dies alles ähnle dem Bild der trockenen Tallandschaften der Toskana.

Im Alpenraum sei zudem mit dem Gletscherschwund bei gleichzeitiger Trockenheit eine zunehmende «Mineralisierung» festzustellen. Die freigelegten Moränen begrünten sich nur langsam, da Wasser fehle. Bergbäche und Wasserfälle aus nicht-glazialen Einzugsgebieten würden zu Rinnsalen. Diese Situation kenne man aus den piemontesischen und ligurischen Alpen.
Nach den Überschwemmungen im Death Valley in Kalifornien, dem trockensten Ort der USA, haben Rettungskräfte hunderte festsitzende Menschen evakuiert. «Durch die harte Arbeit der Strassenarbeiter konnten Besucher, die zuvor nicht in der Lage waren, die Hotels in der Umgebung zu verlassen, nun vorsichtig mit Polizeibegleitung hinausfahren», teilte der Nationalpark im Westen der USA am Samstag auf seiner Webseite mit.
Der Park werde auch aus der Luft abgesucht, um sicher zu gehen, dass es in abgelegenen Gebieten keine gestrandeten Fahrzeuge mehr gebe, hiess es dort weiter. «Zum jetzigen Zeitpunkt gibt es keine Berichte über gestrandete Besucher auf den Parkstrassen und keine Berichte über Verletzungen.»
Mehr dazu lesen Sie im Ticker-Eintrag von 16:03 Uhr.
Nach der dritten Hitzewelle des Sommers hat eine Kaltfront am Samstag in weiten Teilen der Schweiz für eine markante Abkühlung gesorgt. Im Tessin aber blieb es weiter heiss: In Biasca etwa wurden am Nachmittag 37 Grad gemessen.
Nördlich der Alpen dagegen war es geradezu kühl. Für Basel vermeldete Meteoschweiz Mitte Nachmittag 20,9 Grad. An vielen Orten lagen die Temperaturen um die 20 Grad. Dank der Kaltfront würden die aktuellen Temperaturen in der Nordschweiz eher an einen durchschnittlichen Septembertag erinnern, schrieb SRF Meteo.
Zuvor hatten teilweise schon Gewitter am Freitag und in der Nacht auf Samstag für Abkühlung gesorgt. In Biasca im Tessin kam es zu einem regelrechten Temperatursturz: In weniger als zwei Stunden sank die Temperatur von knapp 36 auf unter 22 Grad.
Die Gewitter brachten in kurzer Zeit grosse Regenmengen, teilweise Hagel und Sturmböen über weite Teile des Mittellandes. Betroffen waren aber auch die Ostschweiz, der Jurasüdfuss und das Tessin. Über grössere Schäden war nichts bekannt.
Im US-Nationalpark Death Valley haben heftige Regenfälle Sturzfluten ausgelöst. Etwa 60 Autos seien unter Schlamm und Geröll begraben worden, berichtet die Nachrichtenagentur DPA. Etwa 500 Besucher und 500 Angestellte seien am Freitag im Park festgesessen. Angaben über Verletzte gab es zunächst keine.

Im Nationalpark fielen dem Bericht zufolge etwa 75 Prozent des Regens, der üblicherweise in einem ganzen Jahr fällt – und mehr als für den gesamten August jemals verzeichnet wurde. Der Park befindet sich in Kalifornien an der Grenze zum Staat Nevada.

«Ganze Bäume und Felsbrocken wurden fortgespült», zitiert die DPA einen Fotografen eines Unternehmens für Abenteuerreisen. Der Regen habe am Freitag gegen 2 Uhr in der Nacht begonnen, so der Augenzeuge. Auf dem Weg aus dem Park habe er mindestens zwei Dutzend Autos gesehen, die im Geröll feststeckten. Zudem seien metergrosse Felsbrocken auf Strassen gelegen.
Heftige Unwetter und Murenabgänge haben Südtirol und das Trentino heimgesucht. Die Feuerwehren in den norditalienischen Ferienregionen waren zu Beginn des Wochenendes im Dauereinsatz. 211 Personen, darunter Touristen und Einheimische, mussten allein im Fassatal in den Dolomiten die Nacht auf Samstag in einer Turnhalle verbringen.
Häuser und Hotels waren teilweise von Schlammlawinen betroffen. Bei dem Wolkenbruch wurden innerhalb einer Stunde Niederschläge von mehr als 100 Liter pro Quadratmeter gemessen. Verletzte gab es ersten Erkenntnissen zufolge keine.
In Südtirol zählte die Feuerwehr am Freitagabend mehr als 200 Einsätze mit rund 1000 Feuerwehrleuten. Vor allem der Osten des Landes in der Gegend der Dolomiten war betroffen. In St. Martin in Thurn mussten 50 Menschen in einer Turnhalle übernachten.
In der Gemeinde Olang wurde das Auto italienischer Touristen von einer Schlammlawine getroffen, das Dach einer ebenfalls erfassten Mühle krachte auf den Wagen. Ein Paar aus Mailand konnte sich gerade noch aus dem Auto retten, wie das Nachrichtenportal «stol.it» berichtete. Auf Videoaufnahmen im Internet war zu sehen, wie Bäche über die Ufer traten und Bäume sowie Teile der Strasse mit sich rissen.
Die starken Gewitter vom Freitagabend haben Hagel, Starkregen und Sturmböen gebracht. Am heftigsten geblasen hats laut SRF Meteo in Biasca TI mit 81 km/h und in Altenrhein SG mit 80 km/h. Am heftigsten geregnet hats in Château-d'Oex VD.
SRF Meteo hat am Freitagabend, bezogen auf die zurückliegenden 24 Stunden, rund 15'000 Blitze gezählt. Am meisten blitzte es im Kanton Zürich, nämlich rund 4400 Mal, rund 2400 Mal im Thurgau, im Kanton Bern und in Graubünden je rund 2000 Mal.
Gewitter haben am Freitagabend in kurzer Zeit grosse Regenmengen und teilweise Hagel über weite Teile des Mittellandes gebracht. Die Front zog von Südwest nach Nordost und erreichte gegen 20 Uhr Zürich. Wetterdienste warnten vor Überschwemmungsgefahr.
Der private Wetterdienst Meteonews führte auf Twitter den Begriff der «Gewitterwurst» ein, die in entsprechender Form das Mittelland überlagere und «von der Nordostschweiz bis ins Unterwallis» reiche.
Die grösste Regenmenge innerhalb von drei Stunden wurde gemäss SRF Meteo um 20 Uhr mit 60,5 Millimetern in Chateau d’Oex im Waadtland gemessen, gefolgt von Savognin in Graubünden mit 52,6 Millimetern. Weitere Messstationen verzeichneten deutlich geringere Wassermengen.
Aber der Regen hatte um 20 Uhr noch lange nicht überall aufgehört. Das Bundesamt für Meteorologie und Klimatologie (Meteoschweiz) meldete kurz nach 21 Uhr kräftige Gewitter am Flughafen Zürich-Kloten mit Böen von knapp 70 Kilometern pro Stunde und zahlreichen Blitzen.
Wasserhose über dem Zugersee
Vielerorts fielen während des Abends teils grössere Hagelkörner. Entsprechende Meldungen kamen unter anderem aus Bern, Basel und Zürich. Über dem Zugersee wurde eine sogenannte Wasserhose gesichtet, ein Mini-Tornado.

Zuvor hatte der Freitag verbreitet noch einmal sehr hohe Temperaturen gebracht. Am heissesten war es in Stabio im Südtessin, wo laut Meteonews 36,6 Grad gemessen wurden. Genf brachte es demnach auf 35,3 Grad und Bern auf 34 Grad, womit die Bundesstadt das traditionell wärmere Basel übertraf mit dessen 33,7 Grad.
Wegen eines grossen Buschbrandes mit starkem Rauch ist eine wichtige Autobahn von Athen zur westgriechischen Hafenstadt Patras geschlossen werden.n
Dichte braungraue Rauchwolken zogen am Freitag über die Autobahn nahe der Ortschaft Nea Peramos rund 30 Kilometer westlich der griechischen Hauptstadt, wie das Staatsfernsehen zeigte. Die Feuerwehr rief die Einwohner der Region und die Fahrer auf der Autobahn per SMS dazu auf, die gefährliche Stelle zu meiden. Der Verkehr wurde auf Nebenstrassen umgeleitet, berichtete das Staatsfernsehen.
Drei Helikopter und zwei Löschflugzeuge warfen Wasser auf die Brandherde ab, wie die Feuerwehr mitteilte. Ein Löschflugzeug musste wegen eines Motorschadens jedoch notwassern. Die Piloten wurden laut Staatsfernsehen in Sicherheit gebracht. Wegen der Trockenheit und starker Winde sei die Brandgefahr vor allem in Südgriechenland sehr hoch. Dies werde auch für die nächsten Tage gelten, warnten der Zivildienst und das Meteorologische Amt am Freitag.
SDA/AFP/red
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