Europa League: ViertelfinalsFrankfurt schafft die Überraschung im Camp Nou
Die Eintracht wirft im Viertelfinal den wiedererstarkten FC Barcelona aus dem Wettbewerb. Weniger Glück hat Remo Freuler mit Atalanta Bergamo.

Angetrieben von 30’000 Eintracht-Fans hat Frankfurt ein kleines Stück Fussball-Geschichte geschrieben und den grossen FC Barcelona denkwürdig aus der Europa League geworfen. Im legendären Camp Nou setzte sich das Team von Trainer Oliver Glasner am Donnerstag furios 3:2 durch und zog damit wie 2019 in den Halbfinal des Wettbewerbs ein. Am 28. April und 5. Mai geht es gegen West Ham United, der zweite europäische Triumph scheint nach dem Riesencoup gegen den Topfavoriten absolut greifbar. Der Final wird am 18. Mai in Sevilla ausgetragen.
Vor insgesamt rund 90’000 Zuschauern erzielten Filip Kostic (4. Minute/Foulpenalty/67.) und Rafael Borré (36.) die Tore der Eintracht, die im selbst ernannten «Jahrhundertspiel» keinen Funken Nervosität zeigte und absolut verdient weiterkam. Für den hochdekorierten Club aus Spanien ist es nach dem vorzeitigen Aus in der Champions League der nächste Tiefschlag. In der wilden Nachspielzeit verkürzte erst Captain Sergio Busquets (90.+1). Dann versenkte Memphis Depay (90.+10) einen Foulelfmeter. Zuvor hatte Frankfurts Evan Ndicka (90.+10) auch noch Gelb-Rot gesehen. Der Schweizer Djibril Sow kam wegen einer Kniezerrung nicht zum Einsatz.
Schon vor dem Showdown im riesigen Tempel wurde der Gründonnerstag zu einem einmaligen Fussball-Feiertag für die Deutschen. Mehr als 30’000 Fans waren extra und teilweise unter grössten Anstrengungen angereist. Pünktlich zum Spieltag herrschte auch optimales Frühlingswetter bei knapp 20 Grad. Und die Eintracht-Fans waren überall: auf den grossen Plätzen der Stadt, entlang der Ramblas, am Hafen, am Strand.
Vereinspräsident Peter Fischer trank am Plaça de Catalunya Dosenbier mit den Fans, die sich fast alle in weiss kleideten – der Farbe von Barças Erzrivale Real Madrid – und dann in riesigen Scharen zum Stadion zogen. «Europas beste Mannschaft» erklang es immer wieder, die Touristen auf den Sightseeing-Bussen bekamen eine sonst nie dargebotene Attraktion in Barcelona zu sehen.
Freuler scheitert mit Atalanta an Leipzig
RB Leipzig hat erstmals den Halbfinal der Europa League erreicht. Der deutsche Bundesligist setzte sich 2:0 bei Atalanta Bergamo durch. Das Hinspiel gegen die Norditaliener war 1:1 ausgegangen. Die Tore für die Gäste erzielte Christopher Nkunku in der 18. und per Foulelfmeter in der 87. Minute.
Somit ist auch für Remo Freuler die Europacup-Saison beendet. Der 29-jährige Schweizer Nationalspieler hat die Bergamasken in Abwesenheit von Rafael Toloi als Captain aufs Feld geführt. Nach einer soliden Leistung wurde er nach 88 Minuten für einen zusätzliche Stürmer geopfert und ausgewechselt. Am Resultat änderte dies nichts mehr. Leipzig spielt im Halbfinal gegen die Glasgow Rangers, die gegen Sporting Braga durch einen 3:1 (2:1, 2:0)-Erfolg nach Verlängerung noch das 0:1 aus dem Hinspiel in Portugal wettmachten.
DPA
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