FC Thun verstärkt die Führung
Der FC Thun kann zwei Transfers vermelden. Es sind dies Armin Thalmann und Carlo Kilchherr. Für einmal verstärken die Zuzüge aber nicht die Mannschaft auf dem Spielfeld, sondern die Führungsriege.
Geld regiert die Welt. Dem Umstand kann sich der FC Thun nicht entziehen. Auch nach erfolgreicher Spendenaktion, die rund 1,5 Millionen Franken eingebracht hat. FCT-Präsident Markus Lüthi machte denn auch an der Generalversammlung der FC Thun AG aus seinem Herzen keine Mördergrube, sondern formulierte offen seine Wünsche.
«Wenn jemand im Lotto gewinnt oder sonst zu viel Geld auf der hohen Kante liegen hat, könnte er doch einen Teil dem FC Thun geben.» Das würde den erhofften Spielraum geben, um es im Fussballjargon auszudrücken.
Lüthis Wunsch kam nicht von ungefähr: Er musste den 147 anwesenden Aktionären einen Verlust von 152 000 Franken präsentieren. Das Eigenkapital sinkt auf magere 223 000 Franken.
Sorgenkind Zuschauer
Eine wichtige Einnahmequelle bleiben die Zuschauer. Im letzten Jahr gab es dort grosse Einbussen. Pro Spiel konnten die Oberländer 5405 Zuschauer verzeichnen, in der Saison zuvor waren es 6067 gewesen. «Die Entwicklung bei den Zuschauern hat uns erschüttert», sagte FCT-Präsident Lüthi. Er machte einen Vergleich mit dem FC Luzern, der letzte Saison rund 100 000 Zuschauer mehr im Stadion begrüssen konnte – das macht gemäss Lüthis Rechnung rund 4 Millionen Franken aus.
Sorgenkind Sponsoren
Nach wie vor ist der FC Thun bestrebt, neue Sponsoren an Land zu ziehen. Dabei geht der Verwaltungsrat unübliche Wege. «Wir wollen auch Märkte ausserhalb des Oberlandes beackern», sagte Lüthi. Der FC Thun sei eine Marke mit positiv besetzten Eigenschaften. Diese gelte es nun zu verkaufen. Lüthi hofft auf ein Unternehmen, das bereit ist, dem Super-League-Verein pro Jahr 600 000 Franken zu überweisen, damit der FC Thun den Namen der Firma in die Schweiz hinausträgt. Daneben sucht der FC Thun neben OBI und Schneider Software einen dritten Platin-Partner.
«Die Entwicklung bei den Zuschauern hat uns erschüttert.»
Sorgenkind Stadion
Ein möglicher Geldesel sei und bleibe die Stockhorn Arena, sagte Lüthi weiter. Sie steht während 300 Tagen im Jahr leer. «Unser vordringliches Ziel ist, sie dank kleinen und mittleren Anlässen mit Leben zu füllen», sagte Lüthi. Grosse Veranstaltungen wie das Volbeat-Konzert vor zwei Wochen seien willkommen, der FC Thun werde sie aber nicht selber organisieren. «Das ist nicht unsere Kernkompetenz. Das finanzielle Risiko ist zudem viel zu gross.» Lüthi hofft, dass sich die Stockhorn-Arena zu einem Sportzentrum der Region entwickelt. «Es müsste doch möglich sein, dass die ursprünglich geplanten Fussballplätze neben dem Stadion realisiert werden.» Das wäre ein wegweisendes Projekt für den Breitensport. Nicht zuletzt könnten sich dadurch Synergien mit der Nutzung der Arena ergeben.
«Es gibt Breitensportvereine, die froh wären, wenn sie die Arena zu vernünftigen Konditionen mieten könnten», sagte Lüthi. Der FC Thun sei in dieser Causa aber lediglich Passagier. «Wir können nicht die treibende Kraft sein.» Sonst würde es sofort heissen, der FC Thun sei ja ein Profiklub. «Es braucht die öffentliche Hand», sprach Lüthi wie gewohnt Klartext, bevor er abschliessend einen flammenden Appell an die Aktionäre richtete: «Kommt ins Stadion und helft mit, dass der FC Thun am Leben bleibt.» Für ihn sei klar, dass dies nur klappe, wenn Thun erstklassig bleibe. «Sollten wir absteigen, dann können wir aus dem Fussballstadion ein Schwimmbad machen», sagte er gewohnt spitz.
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