Nach der National-League-ReformFähige Sportchefs gesucht!
Die neue Ausländerregel wird auch die General Manager der Schweizer NL-Teams unter Druck setzen.

Die NL-Clubs werden ab 2022 sieben statt vier Ausländer pro Team einsetzen dürfen. Der Glaube mag vorherrschen, dass die reichen Clubs einfach die besten verfügbaren Skorer der SHL, der Liiga oder der AHL zusammenkaufen. Siebenmal Ryan Lasch (oder irgendein anderer hochbegabter Offensivkünstler) ergibt ja siebenmal 40 Skorerpunkte. Wunderbar, planen wir die Meisterparade! Oder doch nicht? Die Chance ist gross, dass solches Handeln nicht in Titeln endet.
Nichts gegen Lasch und Co. Doch die Skorer sind oft sensible Typen, nicht selten auch mit einer Spur Egoismus gesegnet, weil das häufig auch Teil ihres Erfolgsrezepts ist. Keiner schiesst 30 Saisontore, weil er ständig an Mitspieler und Pass denkt. Man stelle sich nun vor, gleich sieben Imports im Team zu haben, die sich die Lead-Rolle in der ersten Linie und im Powerplay gewohnt sind und diese ihrem Naturell entsprechend auch einfordern.
Es gibt die jungen Finnen und Schweden, die für netto 150’000 Franken gerne ein Jahr in die Schweiz kommen für gute Rollen und Horizonterweiterung. Gute Spieler, die ein NL-Team auch ohne Egoismus und Skorerpunkte en masse besser machen können.
Wie toll findet es Nummer 7, die Nummer 7 zu sein? Wenn er überhaupt die 7 ist. Falls er es ist: Wie findet es die Schweizer Nummer 1, im Team nur noch die Nummer 8 zu sein? Mit der sinkenden Eiszeit kommen die Fragen, mit den Fragen kommt die Unruhe.
Diese Gedanken werden bei der Rekrutierung von sieben Imports noch wichtiger sein als mit deren vier. Schnäppchen werden möglich sein. Es gibt die jungen Finnen und Schweden, die für netto 150’000 Franken gerne ein Jahr in die Schweiz kommen für gute Rollen und Horizonterweiterung. Gute Spieler, die ein NL-Team auch ohne Egoismus und Skorerpunkte en masse besser machen können. Um diese zu finden, bedarf es eines intensivsten Scoutings und integrer (und exklusiver!) Kontaktleute in allen Hockeyländern. Der Anruf beim Agent reicht da nicht. Die Zeit, ständig auf Achse zu sein, um die Spieler kennen zu lernen, um mehr als nur Videosequenzen zu sehen, wird für die Sportchefs kaum vorhanden sein.
Sind die Sportchefs bereit für diese Challenge? Oder klicken sie lieber bei Eliteprospects auf «Sortiere nach Skorerpunkten»? Weil das Zeit spart (nicht Geld) und dieses Vorgehen weniger anfällig für Kritik ist. Blicken wir gespannt auf die Saison 2022/23 …
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Raffgier! Das Schweizerhockey hat die Seele verloren. Alteingesessene Fans werden konsterniert fern bleiben. Hellbeleuchtete Cüplilogen und gähnende Leere in den Stadien (ähnlich wie beim Fussball). Der NL-Verwaltungsrat und CEO und Clubs haben das schweizer Hockey ausgerechnet in der Coronazeit abgeschafft. Wir werden wieder kommen wenn es eine NLA, NLB, 1-4 Liga und einen CH-Cup geben wird. Die Cüplitrinker werden sich dann in einer KHL-Oligarchen-Blase tummeln?