GletscherfotografieEr will etwas leisten für seine Bilder
Thomas Mosimann aus Madiswil fotografiert leidenschaftlich gern Gletscher. Dafür investiert er viel in die Planung, übernachtet im Zelt und studiert das Wetter.

Wenn Thomas Mosimann aus Madiswil ein neues Bild für seine Sammlung machen will, dann braucht das so einiges: Dann investiert er Stunden in die Planung, studiert Karten, packt Fotoausrüstung, Kleider und Zelt ein und macht sich auf den Weg. Denn seine favorisierten Sujets erreicht man nicht mal eben so.
Seit drei Jahren fotografiert der 37-Jährige leidenschaftlich gern Gletscher. «Ich will etwas leisten, um an meine Bilder zu kommen», sagt der gelernte Forstwart, der das Fotografieren seit 10 Jahren zu seinen Hobbys zählt. Mit leisten meint Thomas Mosimann die intensive Planung vorher, den beschwerlichen Weg bis zum Ziel und das Wissen, das es vor Ort braucht. Keine typischen Landschaftsbilder, etwas, das nicht jeder macht – das sei der Reiz an der Gletscherfotografie. Ausserdem, sagt Mosimann, hätten ihn die Alpen schon immer fasziniert.
Von Juli bis September ist er regelmässig unterwegs, um seine Fotos zu schiessen. Ob in Graubünden, Glarus, dem Berner Oberland oder dem Wallis – vielerorts hat Thomas Mosimann schon seine Zelte aufgeschlagen. Oft ist er dabei nicht allein, sondern hat Freunde mit dabei. Seine Frau und die kleine Tochter hielten jeweils zu Hause die Stellung, sagt er: «Ohne ihr Verständnis wären solche Abenteuer nicht möglich.»
Zeuge des Klimawandels
«Für ein gutes Foto braucht es 50 Prozent Planung, 30 Prozent fotografisches Wissen und 20 Prozent Glück», sagt Mosimann. Die Licht- und Witterungsverhältnisse seien entscheidend. Zur richtigen Planung gehöre daher auch das Studieren des Wetters. Um auf alles vorbereitet zu sein, nimmt der Madiswiler verschiedene Stative und Objektive mit auf seine Expeditionen. Von den 20 Kilo Gepäck, die er jeweils mit sich trägt, sind rund acht Kilo Fotoausrüstung.
Auf seinen Expeditionen wird Thomas Mosimann auch immer wieder Zeuge des Klimawandels. «Das lässt sich nicht beschönigen», sagt er. Es gebe Gletscherhöhlen, die er dieses Jahr fotografiert habe, von denen er aber wisse, dass sie im nächsten Sommer nicht mehr existieren. Wie etwa jene beim Morteratschgletscher in Graubünden.
Es sei aber auch interessant zu sehen, wie sich die Natur verändere. Wo früher Eis den Gletscher überzog, wachsen nun Moos und Flechten, Mäuse und Murmeltiere finden in Steinhöhlen Unterschlupf. Er geniesse die Natur, die Stille und die Menschenleere in diesen ein, zwei Tagen, in denen er unterwegs sei, sagt Mosimann.
In wenigen Jahren könne er sich vorstellen, seine gesammelten Fotos auszustellen. Auch ein Bildband schwebe ihm im Kopf vor, sagt der Madiswiler. Bis dahin wird er aber noch einige Male seine Sachen zusammenpacken und sich auf den Weg zu den Gletschern machen.
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