Berner Schwinger überzeugenEr gewinnt ein Fest – aber der Sieg kommt zu spät
Thomas Sempach triumphiert als Gast am Waadtländer Kantonalen. Trotzdem fehlt er im Berner Aufgebot für den Kilchberg-Schwinget.

107 Kränze hat er gewonnen. An 10 Festen hat er reüssiert, auf dem Brünig gesiegt, auf der Schwägalp triumphiert. Thomas Sempach mag oft im Schatten der ganz «bösen» Berner gestanden haben, und doch: Mit seinem Palmarès braucht sich der 36-Jährige alles andere als zu verstecken. Nun hat der Emmentaler, ein Coucousin von Schwingerkönig Matthias Sempach, erstmals seit dreieinhalb Jahren wieder obenaus geschwungen: Er setzte sich am Waadtländer Kantonalen in Oron-la-ville durch.

Die Berner waren nicht eben freundliche Gäste. Auch der Oberländer Ruedi Roschi stand im Schlussgang, ihm hätte ein Gestellter zum Festsieg gereicht. Sempach jedoch, der sich im zweiten Gang mit einem Unentschieden hatte begnügen müssen, schwang auf Angriff – und wurde belohnt. Er dürfte mit der Wut im Bauch agiert haben: 2021 hat er zwar fünfmal Eichenlaub gewonnen, einen Platz im 16-köpfigen Berner Team für den Kilchberg-Schwinget vom nächsten Samstag aber erhielt er dennoch nicht zugesprochen. Sempach, im mentalen Bereich von Hanspeter Latour betreut, steht nur auf Pikett. Er agierte zuletzt ziemlich unkonstant.
Wenger wird zum zweiten Mal Vater
Roschi seinerseits wird in Kilchberg dabei sein. Er schwingt so gut wie nie, stand heuer auch auf dem Brünig im Schlussgang. Seine Teilnahme im Waadtland kurzfristig absagen musste Kilian Wenger. Der Schwingerkönig von 2010 war in der Nacht auf Samstag zum zweiten Mal Vater geworden. Der Geburtstermin von Sohn Remo Darian war an und für sich für Anfang Oktober vorgesehen gewesen. Wengers Bruder Marcel vertrat den Diemtigtaler ordentlich: Der 22-Jährige verpasste den Kranz dennoch um einen Viertelpunkt.
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