«Entschuldigt, dass wir verloren haben»
Der WM-Titelgewinn wäre für Argentiniens Selbstbewusstsein wichtig gewesen, denn die Zeiten sind widrig. Was bleibt, sind die typischen tröstenden Beschwichtigungen des Zweitplatzierten.
Vor dem Final war sich Argentinien seiner Aussenseiterrolle bewusst, träumte jedoch in intensiven Farben vom Titelgewinn. Maradona sagte, der Siegeshunger des argentinischen Teams sei grösser als jener der saturierten Europäer, und in Presse und sozialen Netzwerken wucherten die Szenarien, wie Deutschland zu schlagen sei. Umso grösser ist nun die Enttäuschung, dass das Spiel so knapp und kurz vor dem Penaltyschiessen verloren ging, obwohl sich die Argentinier wider Erwarten als ebenbürtig, ja phasenweise als überlegen erwiesen hatten – und obwohl sie keineswegs dem in den vorangehenden Spielen gezeigten Defensivfussball verfallen waren.