Eine Torbilanz der WM-Vorrunde: Real Madrid - FC Bayern 9:0
Akteure der Premier League und der spanischen La Liga haben bisher je 31 Tore in der WM-Vorrunde erzielt: Drei Mal so viele wie die Bundesliga-Spieler.
Sagen wir es gleich vorne weg: Harry Kane und Romelu Lukaku hatten es nicht allzu schwer, in der Vorrunde dieser WM zu vielen Toren zu kommen. Beide waren schon vor dem Turnier in Russland als ausgezeichnete Fussballer bekannt, hatten in der Auslosung aber eine recht einfache Gruppe zum Eingrooven in diese WM erwischt.
Panama und Tunesien hiessen die Gegner der Gruppe G, beide waren auf ihre Weise eher leicht zu überwindende Teams, weil Panama WM-Premiere feierte und Tunesien mit zahlreichen Ausfällen zu kämpfen hatte. So kommt es nun, dass Englands Kane (5 Treffer) und Belgiens Lukaku (4) bisher die erfolgreichsten Torschützen dieser WM sind, neben - natürlich - Cristiano Ronaldo (Portugal) mit vier Toren.
Lukaku und Kane: Premier-League-Spitzenreiter
Abgesehen von den persönlichen Stürmerquälitäten bietet die Torstatistik aber auch Einblicke darin, wie viel Torpotenzial die diversen Ligen und Spieler stellenden Vereine rund um den Globus in diese WM bereits einbringen konnten. Auch das sei vorneweg gesagt: Für die Bundesliga sieht es in dieser Kategorie nicht sehr berauschend aus.
«Kanes Penaltys sind unhaltbar»: Der Engländer erzielte 2 seiner 5 Treffer vom Penaltypunkt. Video: SDA
Harry Kane stürmt im normalen Leben für Tottenham Hotspur, Romelu Lukaku für Manchester United - und die beiden sind in der Tat Stellvertreter für eine im Toreschiessen erfolgreiche Liga. Was sich in den vergangenen Jahren schon im internationalen Vergleich des Saisonalltags abgezeichnet an, sieht man nun auch bei der WM: Die Premier League stellt die aufregendsten Torschützen, zusammen mit La Liga.
31 Treffer der WM wurden durch Spieler erzielt, die sonst in England aktiv sind, genauso viele auch durch Fussballer der spanischen Liga. Unter den Vereinen, die mindestens drei WM-Treffer erzielt haben, ist mit fünf Premier-League-Klubs noch einer mehr verzeichnet als aus Spanien - genau jene, die auch in der vergangenen Saison am Ende die vordersten Plätze belegten.
Das grosse Real Madrid
Das kann man von der Bundesliga nicht behaupten. Sie kommt ohnehin gerade mal auf ein Drittel der Tore der Premier League oder La Liga, zehn Treffer sind den abgestellten Spielern bei der WM bisher gelungen - nur Borussia Dortmund schaffte bisher einen Mehrfacherfolg (Marco Reus, Shinji Kagawa/Japan, Michy Batshuayi/Belgien). Zum Vergleich: Allein Real Madrid hat mit den Toren von Ronaldo, Luka Modric (2), Isco (1), Toni Kroos (1) und Nacho (1) fast genauso oft den Ball ins Tor gebracht wie die gesamte Bundesliga.
Ein Supertor von Modric gegen Argentinien. Video: SRF
Der ansonsten in einigen Wettbewerben dauertriumphierende FC Bayern ist ohne einzigen Treffer geblieben, stattdessen haben Borussia Mönchengladbach, Pokalsieger Eintracht Frankfurt, RB Leipzig, Werder Bremen, TSG Hoffenheim, 1. FC Köln und der FC Augsburg bisher schon über einen WM-Torschützen jubeln können.
Auch mal was Neues. Elf Spieler hat der FC Bayern für die WM abgestellt, vier mehr als etwa Borussia Dortmund. Insgesamt kommt die Bundesliga auch in dieser Kategorie auf den dritten Platz (62) hinter La Liga (78) und der Premier League (107).
Nur noch drei Münchner können das erste Bayern-Tor erzielen
In Sachen Vermarktung von Fernsehrechten haben die Premier League und auch La Liga die Bundesliga längst überholt. Das in Fussballerbeine investierte Geld sorgt nun auch bei der WM für Werbeeffekte in Form von Toren.
Dass mit Paris Saint-Germain ebenfalls der reichste und erfolgreichste Verein der französischen Liga im Landesvergleich bei der WM bisher am besten abschneidet, verstärkt den Eindruck, dass sich die sonstigen Machtverhältnisse im europäischen Fussball auch in Russland niederschlagen. Ausser halt ... was den FC Bayern angeht.
Immerhin: Mit Thiago (Spanien), James (Kolumbien) und Corentin Tolisso (Frankreich) bestehen für die Münchner zumindest noch theoretische Chancen auf WM-Tore. Sie alle haben die Vorrunde überlebt und das Achtelfinale erreicht.
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