Unterhaltszahlung für KinderEin One-Night-Stand kann für Männer teuer werden
Die Gerichtspraxis im Kanton Bern zeigt es: Für gut verdienende Männer kann ein sexuelles Abenteuer, bei dem sie ungewollt ein Kind zeugen, teuer werden.

Gesetzesänderungen haben Folgen. Das zeigt sich auch beim neuen Unterhaltsrecht, das in der Schweiz seit vier Jahren gilt. Berner Rechtsgelehrte stellen in einer ersten Bilanz fest, dass die neue Regelung vor allem für besser verdienende Männer viel teurer ist als die alte. So kann ein einmaliges sexuelles Abenteuer, bei dem ein gut verdienender Mann ungewollt ein Kind zeugt, dazu führen, dass er nach der Geburt des Kindes für den Lebensunterhalt der Kurzzeit-Partnerin aufkommen muss.
Bis Ende 2016 kamen die Männer in diesem Fall noch viel günstiger weg. Bis dahin waren ledige Frauen im Falle einer Trennung vom Vater der Kinder deutlich schlechter gestellt als verheiratete. Der Kindsvater musste nach einer Trennung «nur» Unterhalt für die gemeinsamen Kinder leisten. Für die Kinderbetreuung hatte die Mutter allein zu sorgen – dies im «traditionellen» Fall, wenn das Kind von der Mutter betreut wurde.