Ein neuer Saurier aus den Bündner Alpen
Bei Fossiliengrabungen der Universität Zürich im Ducangebiet bei Davos hat ein Hobby-Paläontologe eine neue Dinosaurierart entdeckt. Benannt wurde die neue Art nach dem Finder.
Der neu beschriebene Landsaurier war etwa einen Meter gross und wurde vermutlich bei einem Unwetter ins Meer gespült und von einem Raubsaurier entzweigebissen.
Das Reptil lebte vor 241 Millionen Jahren auf grösseren Inseln oder am Strand des Urmeeres Tethys, wie die Universität Zürich (UZH) am Dienstag mitteilte. Der neue Saurier ist die weltweit dritte Art der Gattung Macrocnemus, die zuvor nur aus dem Tessin und aus Südchina bekannt war.
Entdeckt hat den Skelettrest im Sommer 2009 der ehrenamtliche Mitarbeiter Christian Obrist im Rahmen der jährlichen Fossiliengrabungen unter dem UZH-Paläontologen Heinz Furrer. Zu Hause setzte er das in vielen Bruchstücken geborgene Fossil sorgfältig zusammen und legte es in mehr als 300 Arbeitsstunden mit Pressluftmeissel und feinen Präparationsnadeln frei.
Ihm zu Ehren wurde die neue Saurierart Macrocnemus obristi getauft. Sie gehört zur Gattung der Protorosaurier Macrocnemus, die seit 1930 aus der Tessiner Fundstelle am Monte San Giorgio und seit 2007 aus Südchina bekannt war. Der Name bedeutet «Lange Beine tragend» – und tatsächlich hatten die kleinen Reptilien etwa einen Meter lange Beine.
Halb durchgebissen
Alle Exemplare davon wurden in bis 242 Millionen Jahre alten Meeresablagerungen gefunden, schrieb die UZH. Sie lebten als Landbewohner aber vermutlich auf grösseren Inseln im Randbereich des Urmeeres Tethys, das damals die Schweiz bedeckte.
Die Forscher vermuten, dass bei Stürmen oder Überschwemmungen einzelne Tiere ins Meer gespült wurden. Da beim neuen Fund nur der hintere Rumpf mit Hinterbeinen und langem Schwanz erhalten geblieben ist, wurde der kleine Saurier vermutlich von einem grösseren Fleischfresser zerbissen.
SDA/dae
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