Ein Korporal als Armeeminister
Weiterentwicklung der Armee, neue Kampfjets, Nachrichtendienstgesetz: Guy Parmelin wird umstrittene Dossiers beackern müssen.

Das gab es noch nie: Ein Korporal steht künftig dem Verteidigungsdepartement (VBS) vor. Jedenfalls konnte man sich gestern im VBS an keinen vergleichbaren Fall erinnern. Bisherige Armeeminister waren in der Regel höhere Offiziere; so Major Ueli Maurer, Oberst Samuel Schmid, Major Adolf Ogi oder Hauptmann Kaspar Villiger. «Parmelins Korporalsrang ist kein Problem», sagt dazu Denis Froidevaux, Präsident der Schweizerischen Offiziersgesellschaft. «Gesundheitsminister Berset ist ja auch kein Arzt.» Parmelin sei fähig und kompetent, um das VBS zu führen, hält der Brigadier fest. Parmelin selbst betonte gestern, entscheidend sei das Primat der Politik. Inhaltlich wollte sich der neue Bundesrat, der sich bisher kaum je zur Sicherheitspolitik geäussert hat, keine Stellung nehmen. Es gehe nun darum, das Departement und seine Mitarbeiter kennen zu lernen. «Ich bin zufrieden und enthusiastisch», sagte Parmelin.