Ein kniffliger Bär
BZ-Leserin Renate Huwiler aus Attiswil durfte sich einen Tag als Confiseurin versuchen. Einen Lebkuchen zu verzieren, sei «sehr knifflig», so ihr Fazit.

Wie kommt der Bär auf den Lebkuchen? Mit einer Schablone oder gar von Hand? Diese Fragen beschäftigten «Forum»-Leserin Renate Huwiler aus Attiswil. Die Antwort erfuhr die 53-jährige Landwirtin im Rahmen der Rubrik «Wünsch dir was»: Werner Bangerter von der Confiserie Eichenberger führte sie ein in das Handwerk der Lebkuchenverzierung. Einer, der weiss, wies läuft: Seit mehr als 50 Jahren arbeitet der 72-Jährige bei Eichenberger, hörte auch nicht auf, nachdem er das Pensionsalter erreicht hatte.
In der Produktionsstätte der Confiserie in Bern deutete zuerst wenig auf Huwilers Interesse hin: «Es roch nach Schokolade, die Confiseure gossen die Hasen für Ostern.» Und auch einen Lebkuchen kriegte sie nicht gleich in die Hand. Zuerst zeigte ihr Confiseur Bangerter, wie sie die Pergamenttüllen für die Staubzuckermasse formen muss, damit diese halten ohne Klebstoff. Dann erst kamen Lebensmittel ins Spiel: Die Masse aus Puderzucker und Eiweiss hatte Bangerter bereits vorbereitet, weil sie Zeit zum Binden braucht. Ihre Konsistenz ist entscheidend: ist sie zu dünn, verläuft sie; ist sie zu dick, klumpt sie.
Endlich war alles bereit für den Höhepunkt: den Bären auf dem Lebkuchen. In einem Zug malte Werner Bangerter die Konturen. Huwiler: «Alles von Hand, keine Maschine, jeder Bär ein Unikat – ich war total erstaunt!» Bevor sie selber einen Bären auf einen Lebkuchen zeichnete, übte sie die Form auf einem Karton. Etwa 50-mal müsse jemand die Form nachfahren, bis er sie intus habe, erklärte ihr Bangerter. «Sehr knifflig» sei die Arbeit auf dem Original dann gewesen. «Ich konnte nicht gleichzeitig zeichnen und auf die Vorlage gucken.»

Mit dem Resultat ist sie zufrieden. Daheim will sie nun weiter üben und Geburtstagstorten oder Weihnachtskekse mit Staubzuckermasse verzieren. «Meine Wertschätzung für das Handwerk ist enorm gestiegen. Wir müssen unbedingt Sorge tragen dazu.»
Gegessen hat sie ihren eigenen Lebkuchen noch nicht und muss auch keine Angst haben, dass ihr jemand zuvorkommt: «In meiner Familie bin ich die einzige, die Lebkuchen mag.»
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