SC Langenthal im PlayoffEin erster Schritt in Richtung Rückkehr
Der SC Langenthal schafft zu Hause den ersten, hart umkämpften Viertelfinal-Sieg. Topskorer Eero Elo sorgt in der 74. Minute für die Entscheidung.

Fast zwei Drittel lang schien es, als würde dem HC Thurgau das Benzin ausgehen. Schon lange klagen die Ostschweizer, dass zu viele Verletzte in den letzten Wochen das Kader arg belastet hätten. Dann aber kam die 37. Minute, welche die Partie, die bis dahin torlos blieb, auf den Kopf stellte. Nach einem Check an Dominik Binias wurde Stefan Rüegsegger des Feldes verwiesen, die fünfminütige Strafe mit Restausschluss war ausserdem äusserst streng gepfiffen, wenn nicht sogar zu streng. Thurgau aber wusste irgendwie davon zu profitieren, als diese nämlich dem Ende entgegen ging, provozierten die Ostschweizer eine weitere Strafe, die dann tatsächlich zum Führungstor von Kevin Kühni führte. Im Powerplay stand der Verteidiger lange frei, ehe er mit seinem Schuss die Scheibe am bisher tadellosen Pascal Caminada vorbeibrachte.
Der Unmut des Publikums wuchs, jede geahndete oder nicht geahndete Szene wurde mit Pfiffen und Ausrufen kommentiert, die Stimmung war hitzig. Eines aber blieb: Thurgau zeigte eine stoische Ruhe und schien sich zu beherrschen. Vor allem galt dies für Torhüter Luis Janett, der dafür sorgte, dass der SCL zehn Minuten vor Schluss weiterhin einer Niederlage, dem Ausscheiden im Viertelfinale und den Ferien, nahe war.
SCL reibt sich lange auf
Tatsächlich waren die Chancen, bis die Partie durch das Thurgauer Führungstor an Fahrt aufnahm, rar. Auf beiden Seiten gab es eigentlich nur je eine wirklich gute Chance, beispielsweise Dario Kummer (23.) hätte nach einem Querpass von Eero Elo einen Meter vor dem leeren Tor reüssieren müssen, lenkte den Puck aber neben das Tor ab. Auch das zeigte, dass sich die Langenthaler an den Thurgauern weiter die Zähne ausbissen, vor allem bei je fünf Feldspielern.
Und genau dafür gibt es letztlich Strafen: Etwas weniger als vier Minuten vor Schluss nutzte Eero Elo die Gunst der Stunde, als die Thurgauer Abwehr leicht deformiert war und er etwas Platz hatte. Mit seinem satten Schuss schoss er die Scheibe an allen vorbei ins Tor und glich die Partie aus, die daraufhin in der Verlängerung gipfelte.
Nach 13 Minuten Overtime griff Jeff Campbell dann zu seinem Time-Out, um «den Spielern Zeit, zu verschnaufen zu geben», meinte der Trainer später. Das war entscheidend: Im nachfolgenden Powerplay traf Eero Elo gleich ein zweites Mal und sicherte Langenthal den ersten Sieg.
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