Sprinterin Céline BürgiEin Ansporn für die Jüngeren
Die Thunerin ist eine von vielen Sprinterinnen, die derzeit Mujinga Kambundji und Co. nacheifern.

Es gibt momentan eine grosse Schar an starken Schweizer 100-Meter-Sprinterinnen. Mujinga Kambundji und Salome Kora sind bereits sicher für die Olympischen Spiele von Tokio qualifiziert, Ajla Del Ponte dürfte die Limite von 11,15 Sekunden wohl ebenfalls noch unterbieten. Die Dichte an guten Läuferinnen ist derart gross, dass mit Cynthia Reinle (TV Unterseen) die aktuelle Nummer 4 der Schweizer Bestenliste im Winter trotz mehrfach erfüllter Vorgaben nicht über 60 m an der Hallen-EM starten konnte.
Und eine Athletin wie Céline Bürgi (LV Thun) ist mit 11,80 aktuell nur die Nummer 12 der Schweiz, obwohl nicht einmal die Hälfte der Freiluftsaison absolviert ist. In den Jahren 2010 und 2015 etwa wäre sie die Nummer 7 gewesen, am Ende des Sommers, im September notabene.
Einige Jahre verloren
Reinle war bei der Athletics Night gestern im Thuner Lachenstadion nur im spätabends ausgetragenen 200-m-Lauf am Start, weil sie am Nachmittag noch ein Training mit dem Schweizer Staffelkader bestritten hatte. Auf dieser höchsten Ebene ist Bürgi noch nicht angelangt, die 21-Jährige gehört dem U-23-Kader an. Die Blumensteinerin hat wichtige Jahre verloren. Zwischen 2016 und 2019 durchlebte sie schwere Zeiten, litt an Fussverletzungen und wurde in ihrer Entwicklung zurückgeworfen. Umso wichtiger wäre es für sie, eine komplette Saison ohne Probleme bestreiten zu können.
«Ich habe noch grossen Aufholbedarf», sagt sie. Und setzt darauf, dass sie in der näheren Zukunft weitere Fortschritte machen kann. «Kambundji und die anderen Topathletinnen sind ein grosser Ansporn für mich», sagt die Betriebsökonomie-Studentin. «Sprinterinnen erreichen häufig ihre besten Leistungen erst, wenn sie etwas älter sind. Ich würde gern in die nationale Spitze vorstossen.»
In Thun blieb Bürgi in 11,81 eine Hundertstelsekunde über ihrer Saisonbestleistung, nachdem ihr der Start zum 100-m-Rennen in ihrer Heimarena nicht optimal gelungen war. Die Konkurrenz jedoch ist gross. Und niemand wünscht sich jene Zeit zurück, als die Schweizer Leichtathletik bloss durch wenige Protagonisten getragen wurde,
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