Duell der Jugendfreunde
Dübendorf und Brandis treffen im Playoff-Final der Swiss Regio League aufeinander. Ein Wiedersehen zweier Spieler, die sich aus der gemeinsamen Zeit im Nachwuchs kennen.

Von Thun nach Dübendorf, von Bern nach Zürich: Silvan Hebeisen hat im letzten Sommer sowohl seinen Verein als auch den Wohnort gewechselt. Seine Freundin stammt aus der grössten Schweizer Stadt. «Wir wollten zusammenziehen und haben diskutiert, wo wir leben wollen», sagt der 24-jährige Verteidiger. «In Zürich fühlen wir uns beide wohl. Deshalb haben wir dort Wohnsitz genommen.» In Aefligen aufgewachsen, ist aus Silvan Hebeisen längst ein Städter geworden. «In Zürich geht es etwas hektischer zu und her als in Bern», hat er festgestellt.
Einen Job im Anzeigeninnendienst eines grossen Medienhauses hat er gefunden, einen neuen Klub, mit dem er höhere Ziele anstreben kann, auch. Es kam Hebeisen zugute, dass der Bruder seiner Partnerin ebenfalls Eishockeyspieler ist. Sacha Wollgast steht als Profi bei Thurgau in der Swiss League unter Vertrag. «Er wusste, dass Dübendorf auf Spielersuche war», sagt Hebeisen «Und es passte. Der Klub wollte mich verpflichten.» Der Berner war einer von insgesamt 12 neuen Akteuren, die vom Partnerklub der ZSC Lions engagiert wurden.
Es brauchte Zeit
Trainer Reto Stirnimann gelang es, die neu formierte Equipe zu einer starken Einheit zu formen. Und so spielt Dübendorf ab heute Samstag um den ersten Meistertitel in der Swiss Regio League. Dort trifft Hebeisen auf zwei gute Kollegen. Der eine ist Florian Lüthi, mit dem er in Thun zusammenspielte. Auch ist der Neozürcher mit Lukas Gasser befreundet, einem der beiden Torhüter der Emmentaler. Die Wege der beiden Eishockeyspieler mit Jahrgang 1993 kreuzten sich im Nachwuchs des SC Bern. Hebeisen war aus Biel nach Bern gewechselt, Gasser ging später den umgekehrten Weg und stand für die Elitejunioren der Seeländer im Tor.
«Fast täglich halten wir über Whatsapp Kontakt», sagt der Brandis-Torhüter. «Diese Freundschaft wird auch noch bestehen, wenn wir nicht mehr Eishockey spielen», ist er überzeugt. Auch die Biel-Profis Samuel Kreis und Julian Schmutz sind enge Freunde der beiden, mit Ersterem wohnte Hebeisen vor seinem Umzug nach Zürich in einer WG zusammen.
Nun spielen Gasser und er im Final der Swiss Regio League gegeneinander. «Es ist bereits das dritte Mal, dass wir uns um einen Titel duellieren», sagt der Betriebswirtschaftsstudent Gasser. Zweimal spielten Brandis und Thun – damals noch mit Hebeisen – um den Sieg in der 1.-Liga-Gruppe 2. 2016 gewannen die Oberländer, 2017 die Emmentaler.
Beim erneuten Duell der Jugendfreunde werden sie sich vorerst auf dem Eis wohl nicht begegnen. Gasser war in der Qualifikation Stammtorhüter bei Brandis, wurde nach einer schwächeren Darbietung im ersten Playoff-Viertelfinalspiel aber durch Sven Witschi ersetzt. Dieser zeigte in der Folge überragende Leistungen, sodass Trainer Andreas Beutler an ihm festhielt und es keinen Grund für einen erneuten Wechsel auf dieser Position gab. «Sven wird auch heute beginnen», sagt Gasser. «Ich darf mich aber nicht fallen lassen, sondern muss bereit sein, falls es mich braucht.»
Offene Ausgangslage
Sowohl Hebeisen als auch Gasser bezeichnen die Ausgangslage vor der Best-of-5-Finalserie als offen. «Brandis ist ein starkes Team», sagt Hebeisen. «Details werden entscheiden», sagt Gasser voraus. Bei den Emmentalern sind sämtliche angeschlagenen Spieler ins Mannschaftstraining zurückgekehrt, sodass Trainer Beutler aus dem Vollen schöpfen und mit vier Blöcken agieren lassen kann.
Einer der beiden Freunde wird vor Ostern einen Titel mehr geholt haben als der andere. Gasser ist sich sicher, dass sie nochmals zusammen in einen Team spielen werden. «Allerdings erst im Senioreneishockey», sagt er. «Ich denke nicht, dass ich auch noch nach Zürich ziehen werde.» Dorthin, wo Silvan Hebeisen seine neue Heimat gefunden hat.
Dieser Artikel wurde automatisch aus unserem alten Redaktionssystem auf unsere neue Website importiert. Falls Sie auf Darstellungsfehler stossen, bitten wir um Verständnis und einen Hinweis: community-feedback@tamedia.ch