Dieses Jahr erhalten Swiss-Mitarbeiter nicht einmal mehr ein Schneidebrett
Schon wieder den Bonus gestrichen: Die Swiss hat ihren Angestellten mitgeteilt, dass sie trotz rekordhoher Passagierzahlen weder Weihnachtsgelder noch -geschenke bekommen.

«Leider müssen wir Ihnen mitteilen, dass wir dieses Jahr sowohl von einer freiwilligen Weihnachtszahlung als auch von Geschenken absehen müssen». Dies hat die Geschäftsleitung der Fluggesellschaftrieb Swiss heute in einem internen E-Mail an ihre Mitarbeiter verkündet. Man werde 2012 zwar einen Gewinn ausweisen. Dieser sei aber trotz rekordhoher Passagierzahlen und Auslastungen angesichts der anstehenden Investitionen «mehr als unzureichend».
Das E-Mail sei kurz vor Mittag an die Angestellten verschickt worden, bestätigt Myriam Ziesack, Mediensprecherin bei der Swiss, gegenüber Redaktion Tamedia. Den Ausschlag dafür gegeben habe unter anderem das schwierige wirtschaftliche Umfeld. Einerseits stünden in den nächsten Jahren hohe Investitionen an. Andererseits sei auch die Geschäftsentwicklung derzeit unbefriedigend. «Um wettbewerbsfähig zu bleiben, müssen wir weiter in unser Produkt und den Service investieren und gleichzeitig die Kostenstruktur verbessern.»
Das Weihnachtsgeschenk zurückgeschickt
Letztes Jahr war es bei der Swiss vor Weihnachten zu einem kleinen Aufstand gekommen: Statt Weihnachtsgeld hatten die Flight-Attendants 2011 ein Käsebrett, versehen mit dem neuen Swiss-Logo und passendem Messer, erhalten. Viele von ihnen schickten die Pakete aus Protest wieder zurück. Über 1000 Angestellte machten ihrem Ärger auf einer Facebook-Seite Luft, einige drohten mit der Kündigung.
Das Weihnachtsgeld sei nicht Bestandteil der Arbeitsverträge, erklärte die Flugbegleiter-Gewerkschaft Kapers daraufhin gegenüber Redaktion Tamedia. Deshalb könne die Gewerkschaft nichts gegen die Massnahme unternehmen. Schon damals hatte die Swiss angekündigt, dass es auch 2012 zu einer Streichung des Weihnachtsgeldes kommen könnte, falls die finanziellen Ziele nicht übertroffen werden. Dieser Fall ist nun offenbar eingetreten.
Die Swiss transportierte in den ersten drei Quartalen 2012 zwar 4,3 Prozent mehr Passagiere als noch im Vorjahr. Der Gewinn lag aber trotzdem um 36 Prozent tiefer, bei 185 Millionen Franken. Zu Jahresbeginn war die Swiss sogar in die roten Zahlen geflogen. «Wir bewegen uns mit diesem Ergebnis nicht auf unserer Zielgeraden, um langfristig ausreichend profitabel und investitionsfähig zu bleiben», sagte Swiss-Chef Harry Hohmeister. Als Gründe für den Gewinneinbruch nannte die Swiss den anhaltend schwierigen Markt, den weiteren Druck auf die Preise, insbesondere in Europa, den starken Franken und die hohen Treibstoffpreise.
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