Meisterschaftsauftakt geglücktDie YB-Frauen starten siegreich in die Saison
Nach dem Umbruch im Team klappt bei den Bernerinnen noch nicht alles, wie es sollte. Dennoch bezwingen sie die Frauen des FC Basel 1:0.

Ligatopskorerin Stefanie Da Eira: weg. Captain Marilena Widmer: weg. Trainer Charles Grütter: weg. Und das sind nur einige der namhaften Abgänge bei den YB-Frauen.
Ja, die diesjährige Ausgabe unterscheidet sich stark von jener der vergangenen Spielzeit. Als die Bernerinnen am Samstagnachmittag bei sommerlichen Bedingungen im Sportpark Wyler gegen den FC Basel in die Saison starten, ist also vieles anders.
Eine, die dem Team auch heuer angehört, ist Stephanie Waeber. Die 20-Jährige spielt seit 2016 für die Bernerinnen. Sie ist es schliesslich, die den Meisterschaftsauftakt zugunsten der YB-Frauen entscheidet. In der 72. Minute schliesst die Stürmerin einen schön vorgetragenen Angriff gekonnt ab und trifft zum 1:0. Dabei bleibt es bis zum Schluss. «Natürlich bin ich überglücklich», sagt die Torschützin über ihren Treffer.
Motiviert, aber fehlerhaft
Das Spiel gestaltete sich so, wie man sich einen Saisonauftakt vorstellt. Beide Teams waren motiviert, kämpften um jeden Ball, zeigten viel Einsatzbereitschaft. Doch man merkte ihnen auch an, dass noch nicht alles so klappte, wie es sollte. Es schlichen sich öfters Fehler ein, hier und da kam es zu Abstimmungsproblemen.
Dass die YB-Frauen kein Gegentor kassierten, lag einerseits an mangelnder Effizienz der Baslerinnen. Andererseits hatten die Gelb-Schwarzen mit Saskia Bürki einen sicheren Wert zwischen den Pfosten. Die Torhüterin musste mehrmals eingreifen – und tat dies meist souverän. Und als der Ball kurz vor Schluss dann doch im Netz landete, zählte der Treffer aufgrund einer Abseitsposition nicht.
Waeber meint: «Wir haben kein schlechtes Spiel gezeigt. Einige Sachen sind uns gut gelungen, andere weniger.» Dem stimmt Flavia von Känel zu. Sie stiess im Sommer vom FC Luzern zu den YB-Frauen und bildete zusammen mit Rückkehrerin Carola Fasel die Innenverteidigung. Die 22-Jährige zeigt sich nach dem Spiel vor allem zufrieden mit dem Resultat und den drei Punkten. «Dass wir mit einem Sieg starten, tut uns sicher gut», sagt sie.
Holprige Vorbereitung
Denn der Umbruch ging nicht spurlos an den Spielerinnen vorbei. Waeber meint, dass die Umstellung besonders am Anfang nicht ganz einfach gewesen sei. «Das Team braucht sicher noch etwas Zeit, um sich zu finden. Aber ich bin zuversichtlich, die Abläufe klappen bereits ziemlich gut.»
Von Känel spricht von einer holprigen Vorbereitung, die die Bernerinnen hinter sich haben. Zu den vielen Wechseln kamen etliche Ausfälle; im Spiel gegen Basel sind acht Akteurinnen als abwesend aufgelistet. Dennoch betont sie, dass sie sich im Team vom ersten Moment an wohlgefühlt habe. Mit ein Grund dafür sei Coach Aurélien Mioch, der zuletzt als Assistenztrainer in der Challenge League beim SC Kriens tätig war und einen «sehr guten Job» mache.
Bei der Zielsetzung geben sich Waeber wie auch von Känel bedeckt. Man wolle so gut wie möglich mithalten und sich einen guten Platz für die Schlussphase der Saison verschaffen. Denn wie bei den YB-Frauen kam es auch beim Modus zu einem Umbruch: Der Schweizer Meister wird neu im Playoff-Verfahren ermittelt. Nach einer Hin- und Rückrunde, also 18 Spielen für jedes Team, tragen die besten acht die Meisterschaft im Playoff mit einem Europacup-Modus unter sich aus.
Marco Spycher ist seit 2018 für Tamedia tätig. Er arbeitet in verschiedenen Funktionen für das Team Sport-Extra und studiert Betriebsökonomie an der Berner Fachhochschule.
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