Nach Geschäftsaufgabe in WabernDie Trachtenretterinnen aus dem Oberland
Vier Schneiderinnen aus der Region Interlaken/Grindelwald haben mit grossem Einsatz einen grossen Trachtenbestand gerettet.

Die Trachtenstube Burri in Wabern bei Bern war eine der ersten Adressen in der Schweiz für die Vermietung von hochwertigen Trachten. Mangels Nachfolge stand das Geschäft nun zum Verkauf und drohte aufgelöst zu werden.
Vier engagierte Trachtenschneiderinnen aus der Region Interlaken und Grindelwald haben nun geschafft, bisher rund 120’000 Franken an Spenden zu sammeln, um den umfangreichen Trachtenbestand zu übernehmen und ins Berner Oberland zu überführen.
«Für uns vier Einzelpersonen hier eine ganze Firma mit diesem umfangreichen Bestand zu übernehmen, war eine grosse Herausforderung, aber auch eine Herzensangelegenheit. Wir konnten und wollten nicht mit ansehen, dass der gesamte Fundus, der so viel Farbe an so manches Traditionsfest bringt, auseinandergerissen wird und allenfalls noch ins Ausland wandern muss», wird Marianne Gnägi-Balmer, eine der vier Schneiderinnen, in einer Mitteilung des Vereins Trachten- und Alphirtenfest Unspunnen zitiert.
Noch fehlen rund 100’000 Franken
Und sie ergänzt: «Nur dank grosser Hilfe von unzähligen Partnern ist es nun möglich, hier im ehemaligen Kindergarten in Gsteigwiler nicht nur die Vermietung von Trachten zu erhalten, sondern auch wertvolle Einzelstücke zu pflegen.» Der Anfang ist gemacht und der Umzug vollbracht, obwohl weiterhin rund 100’000 Franken an Unterstützungsbeträgen fehlen, wie es in der Mitteilung heisst.
Der Verein Unspunnen unterstützte demnach den Umzug mit einer Spende von 2500 Franken und übernahm die Kosten, damit vor Ort die Reinigung von ausgemieteten Trachten sichergestellt sei. Die Trachtenstube in Gsteigwiler sei auch Anlaufstelle für Trachtänderungen oder Massanfertigungen für neue Trachten aller Art.
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